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Der ökologische Fußabdruck: Was er aussagt und wie man ihn berechnet

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Luftverkehr
Ein Flugzeug setzt zum Landeanflug an. © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Nach welchen Prinzipien wird der ökologische Fußabdruck eigentlich berechnet? Und kann jeder seinen persönlichen CO2-Fußabdruck bestimmen?

Der CO²-Fußabdruck oder auch der ökologische Fußabdruck gibt die Summe von Treibhausgasen an, die durch eine Aktivität, einen Prozess oder eine Handlung produziert wird. Der Begriff wurde im Jahr 1994 von Mathis Wackernagel und William Rees entwickelt.

Dabei kann es sich um jede denkbare Alltagssituation handeln, zum Beispiel eine Dienstreise, eine Fahrt mit dem Auto von A nach B oder die Produktion von einer bestimmten Menge Stahl. Als Maßeinheit für den CO²-Fußabdruck dienen sogenannte CO²-Äquivalente. Diese enthalten nicht nur das Kohlenstoffdioxid, sondern alle Treibhausgase, die im Rahmen des Kyoto-Protokolls als klimarelevant eingestuft wurden.

Was ein ökologischer Fußabdruck aussagt - und wozu er gut ist

Ziel ist es, diese Werte in ein gegenseitiges Verhältnis zu setzen und optimieren zu können. Etwa auf Basis der persönlichen CO²-Bilanz, über die jeder Mensch verfügt. Nicht vermeidbare Emissionen sollen kompensiert und an anderer Stelle durch Verzicht auf Produktion vergleichbarer Mengen an Treibhausgasen eingespart werden. Dieses Prinzip der Kompensation ist in den vergangenen Jahren durch die Arbeit vieler Organisation und Unternehmen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit geraten.

Bekanntes Beispiel ist die Klimaschutzorganisation Atmosfair. Ihr Schwerpunkt ist die Ermittlung der persönlichen CO²-Bilanz und ihrer Kompensation bei Flugreisen. Für die bei Flugreisen produzieren Treibhausgase kann der Kunde als Kompensation einen bestimmten Geldbetrag überweisen, der von dem Unternehmen dann in bestimmte Klimaschutzprojekte investiert wird. Der CO²-Fußabdruck wird auch von offizieller Seite verwendet. So findet er sich beispielsweise im CO²-Rechner des Umweltbundesamtes. Im Jahr 2019 betrug die durchschnittliche Emission von Treibhausgasen in Deutschland 8,52 Tonnen CO².

Nach welchen Prinzipien wird der ökologische Fußabdruck berechnet?

Der Rechner des Umweltbundesamtes ermittelt den CO²-Fußabdruck anhand folgender Fragen:

1. Wieviele Personen leben in Ihrem Haushalt?

2. Wie groß ist Ihre Wohnfläche?

3. Baujahr und Energiestandard des Hauses

4. Art der Heizung (fossil oder erneuerbar)

5. Art des bezogenen Stromes (Okö oder konventionell)

Gefragt wird zudem nach der Nutzung eines Autos oder öffentlicher Verkehrsmittel. Anzahl und Art von getätigten Flugreisen spielen ebenfalls eine Rolle, sowie die Art der Ernährung und das monatliche Haushaltseinkommen. Es existieren viele verschiedene C0²-Rechner, die jeder nach unterschiedlichen Prinzipien arbeiten. Die Datengrundlagen und Rechnenmodelle, derer sie sich bedienen, variieren. Statt einer allgemeinen Empfehlung verweisen wir daher auf die Seite „Klimatopist“ von Dr. Sebastian Bathiany, der die Rechner getestet hat. Dr. Sebastian Bathiany ist wissenschaftliches Mitglied im Deutschen Klimakonsortium und beschäftigt sich mit Auswirkung und Bekämpfung des Klimawandels.

Robert Pohl ist Gastautor bei Buzzfeed.de.

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