1. BuzzFeed.at
  2. News

Was beim ORF jetzt alles eingespart wird und warum das auch dich betrifft

Erstellt:

Kommentare

Montage: Ein Sparschwein mit 50-Euro-Scheinen, ORF-Generaldirektor Roland Weißmann
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann muss 300 Millionen Euro sparen © Ingo Schulz/imageBROKER/Karl Schöndorfer/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

Der ORF muss in den nächsten vier Jahren 300 Millionen Euro einsparen. Diesen Maßnahmen fallen unter anderem ein TV-Sender und ein Orchester zum Opfer.

Beim ORF muss der Sparstift angesetzt werden. Nicht zuletzt, weil Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) harte Maßnahmen fordert, stellt sich jetzt die Frage: Was könnte den Plänen von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann zum Opfer fallen? Fix ist jedenfalls, dass noch nix fix ist, einiges aber zumindest als wahrscheinlich gilt.

Fest steht jedenfalls die Höhe der Summe, die gespart werden muss, auch der Zeitraum ist gesichert: 300 Millionen Euro bis 2026. Noch nicht zu hundert Prozent sicher ist, ob an die Stelle der GIS eine Haushaltsangabe nach deutschem Vorbild tritt. Laut Weißmann sei alles, was bisher vermeldet wurde, reine Spekulation. Allerdings will man sich strikt auf seinen Kernauftrag konzentrieren, deswegen sind einige Angebote bald Geschichte.

Das gab Weißmann nach einem Sonderfinanzausschuss des Stiftungsrates, dem er seine Sparpläne präsentiert hatte, am Montag, dem 20. Februar bekannt. Und sorgte schon einmal für Aufregung. Und wenn du dich für moderne und klassische Musik interessierst, dann ist das auch für dich eine Hiobsbotschaft: Das Radiosymphonieorchester, kurz RSO, steht vor dem Aus. „Ich sehe derzeit keine Möglichkeit, das Orchester zu finanzieren“, so Weißmann.

Das Ende des RSO wäre bitter

Das ist bitter, denn das seit 1945 bestehende, renommierte Ensemble führt sein wechselndes, vorwiegend zeitgenössisches Repertoire regelmäßig im Musikverein und Konzerthaus auf. Auch bei den Salzburger Festspielen, bei Wien Modern und beim Steirischen Herbst ist das RSO regelmäßig zu Gast und genießt international einen guten Ruf. Für Österreich, das sich international als Land der Hochkultur vermarktet, keine gute Nachricht. Immerhin steht die Möglichkeit im Raum, das RSO anderwärtig zu finanzieren.

Während also noch Hoffnung für das RSO besteht, sieht es für Sportfreund:innen nicht so gut aus: ORF Sport+ wird eingestellt. Mit einer Reichweite von durchschnittlich 236.000 Zuschauern täglich ist der Sender kein Quotenbringer. Allerdings fällt die Berichterstattung über Randsportarten nicht komplett aus. Sie soll in Zukunft auf ORF 1 US-Kaufserien wie „Big Bang Theory“ ersetzen. Seit es Netflix, Amazon Prime, Disney+ und Co gibt, bringen auch sie keine Quote mehr.

Flimmit ist Geschichte, ORF III bleibt

Und wenn wir schon bei Streamingdiensten sind: Ja, auch der ORF betreibt ähnliches, und zwar die Video-on-Demand-Plattform Flimmit und das Bezahl-Klassikportal Fidelio. Beide konnten sich nicht durchsetzen und werden ebenfalls gestrichen.

Die gute Nachricht am Schluss: Der Kultursender ORF III bleibt definitiv. Und ein großes Aber: Mit diesen Maßnahmen können lediglich 60 bis 75 von 300 Millionen Euro eingespart werden. Wie die restliche Summe reduziert werden soll, ist Gegenstand weiterer zäher Verhandlungen mit der Bundesregierung.

Auch interessant

Kommentare