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Ukraine-Konflikt: Erste Verhandlungen enden ohne Ergebnis - „Schwierige Gespräche“

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Von: Sonja Thomaser, Vincent Büssow

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Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine herrscht Krieg. Nun kommen Moskau und Kiew zu Verhandlungen zusammen – trotz großer Hürden.

Update vom Dienstag, 01.03.2022, 09.00 Uhr: Dieser Text ist beendet. Alle Informationen zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine erhalten Sie im neuen News-Ticker.

+++ 19.28 Uhr: Ein Mitglied der ukrainischen Delegation spricht nach dem ersten Treffen von schwierigen Gesprächen mit Russland. „Die russische Seite hat leider immer noch eine sehr voreingenommene Sicht auf die von ihr in Gang gesetzten, destruktiven Prozesse“, erklärte Mychailo Podoljak, Berater des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes, auf Twitter.

Mitglied der Partei „Diener des Volkes“ Dawyd Arakhamia, der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Reznikow und der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes Mykhailo Podoliyak bei den russisch-ukrainischen Friedensverhandlungen.
V.l.n.r.: Mitglied der Partei „Diener des Volkes“ Dawyd Arakhamia, der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Reznikow und der Berater des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes Mykhailo Podoliyak bei den russisch-ukrainischen Friedensverhandlungen. © Alexandr Kryazhev/dpa

+++ 17.56 Uhr: Die Teilnehmer der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kehren nach Angaben der Delegation aus Kiew zu Beratungen in ihre Heimatländer zurück. Beide Seiten hätten eine Reihe Themen festgelegt, zu denen es Gesprächsbedarf gebe, und hätten eine zweite Gesprächsrunde vereinbart, teilte der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak am Montag mit. Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski sagte, es sei vereinbart worden, die Verhandlungen fortzusetzen.

+++ 17.34 Uhr: Laut Tagesschau sind die Verhandlungen eben zu Ende gegangen. Sie sollen fünf Stunden gedauert haben. Über Inhalte ist noch nichts bekannt.

+++ 16.21 Uhr: Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind am Montagnachmittag nach einer Pause fortgesetzt worden. Das berichteten mehrere russische und belarussische Medien übereinstimmend.

Die Delegationen hätten den Verhandlungsort im ukrainisch-belarussischen Grenzgebiet noch nicht verlassen, meldete etwa die belarussische Staatsagentur Belta. Verwirrung gab es zunächst um eine Mitteilung des ukrainischen Parlaments im Nachrichtenkanal Telegram. Darin hieß es, die Gespräche seien bereits beendet worden.

+++ 16.07 Uhr: Die Bundesregierung hat sich zu dem Treffen zwischen Gesandten aus Russland und der Ukraine geäußert. Man begrüße das Treffen „grundsätzlich“, teilte der Regierungssprecher am Montag (28.02.2022) in Berlin mit. „Gleichzeitig wissen wir natürlich auch, dass das sehr schwierige Gespräche sein werden und sich hinziehen können“, fügte er hinzu. Diese Skepsis wird an vielen Stellen geteilt (Siehe Updates 12.50 Uhr und 12.10 Uhr). Zum Zeitpunkt der Meldung laufen die Gespräche an der Grenze von Belarus zur Ukraine noch.

+++ 12.50 Uhr: Vonseiten der Ukraine häufen sich die Stimmen, die den Verhandlungen mit Russland skeptisch gegenüberstehen. So sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, bei tagesschau24, dass es sich lediglich um „Sondierungsgespräche“ handele. Echte Friedensgespräche seien erst möglich, wenn Russland dem geforderten Waffenstillstand nachkommen würde. „Ich hoffe, dass das kein Täuschungsmanöver ist“, sagte Melnyk vor den Verhandlungen.

Ukraine-Konflikt - Gespräche in Belarus
Gesandte aus Russland und der Ukraine sprechen über eine mögliche Lösung des Kriegs. Die Chancen auf Erfolg werden gering eingeschätzt. © Sergei Kholodilin/dpa

Ähnlich äußerte sich Svitlana Zalishchuk, ehemaliges Mitglied des Parlaments der Ukraine. „Ich bin sehr skeptisch, was mögliche Gespräche betrifft“, sagte sie dem indischen Sender Wion. Die Ukraine habe stets auf Diplomatie bestanden, aber „wir definieren Diplomatie als Dialog, nicht als Aufgeben“, so Zalishchuk.

Verhandlungen im Ukraine-Konflikt: Gespräche laufen

+++ 12.10 Uhr: Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine laufen. Dies bestätigte zunächst einer der Unterhändler aus Kiew, Mykhailo Podolyak, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Seitdem heißt es auch vonseiten belarussischer Staatsmedien, dass der Außenminister des Landes die Gespräche eröffnet hat.

Die Hoffnungen auf eine friedliche Lösung im Krieg in der Ukraine sind allerdings gering. Unter anderem wird Russlands Wahl der Abgesandten als Zeichen dafür gewertet, dass es Putin mit den Gesprächen nicht ernst meint: Als Delegationsleiter wurde Wladimir Medinski, ehemaliger Kulturminister Russlands, an den Verhandlungstisch nach Belarus geschickt.

+++ 11.15 Uhr: Nach der Delegation aus Russland sind nun auch die Vertreterinnen und Vertreter aus der Ukraine am Verhandlungsort eingetroffen. In der Region Gomel in Belarus, die an der Grenze zur Ukraine liegt, wollen Abgesandte aus Moskau und Kiew über eine mögliche Einigung im Krieg zwischen den beiden Staaten sprechen. Seit Donnerstag (24.02.2022) gibt es Gefechte in der Ukraine, nachdem der Präsident von Russland, Wladimir Putin, eine Invasion des Nachbarlandes angeordnet hatte.

Präsident Wolodymyr Selenskyj geht mit geringen Erwartungen an das Treffen mit Russland heran. Die Ukraine fordert einen „sofortigen Waffenstillstand“ sowie den Abzug der Truppen aus Russland, wie das Präsidialamt mitteilte. Weder Selenskyj noch Putin nehmen an dem Treffen teil. Für die Ukraine führt der Verteidigungsminister Oleksij Resnikow die Verhandlungen. Als Delegationsleiter von Russland agiert Wladimir Medinski. Laut diesem sei Russland „definitiv daran interessiert, so schnell wie möglich zu einer Einigung zu kommen.“ Diese müsse aber „im Interesse beider Seiten sein.“

Der Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Resnikow (zweiter von links) ist zu Verhandlungen mit Russland in Belarus eingetroffen.
Der Verteidigungsminister der Ukraine, Oleksij Resnikow (zweiter von links) ist zu Verhandlungen mit Russland in Belarus eingetroffen. © Sergei Kholodilin/AFP

Ukraine-Konflikt: Verhandlungen mit Russland verzögern sich

Erstmeldung vom Montag, 28.02.2022, 11.00 Uhr: Kiew/Moskau – Den Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt inmitten von anhaltenden Gefechten stehen einige Hürden im Weg. Trotzdem sollen die Gespräche am Montagvormittag (28.02.2022) mit einiger Verspätung starten. Die Delegation von Russland ist bereits eingetroffen.

„Ich glaube nicht an ein Ergebnis dieses Treffens“, sagte der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj im Vorlauf auf die Verhandlungen. Dennoch wolle er es versuchen. Der ukrainische Politiker David Arachamija schrieb bei Facebook: Wir werden uns die Vorschläge anhören. Und dann werden wir diskutieren, ob es sich lohnt oder nicht.“ Weder Selenskyj noch der Präsident von Russland, Wladimir Putin, wollen an den Gesprächen teilnehmen. Stattdessen wollen sich Delegationen der beiden Staaten in Belarus, an der Grenze zur Ukraine treffen. Auch die Örtlichkeit bringt Probleme mit sich.

Verhandlungen im Ukraine-Konflikt: Belarus vermittelt trotz Partnerschaft mit Russland

So wird darüber spekuliert, dass Belarus als Partnerland von Russland mit eigenen Soldaten in den Krieg in der Ukraine zieht. Berichten zufolge sollen Fallschirmjäger aus dem Land den Befehl bekommen haben, in die Ukraine zu fliegen. Der belarussische Präsident Lukaschenko hatte zuvor versichert, dass er nicht eingreifen wolle, wie die ukrainische Presseagentur Unian berichtete.

Putin und Selenskyj
Nachdem Wladimir Putin den Einmarsch Russlands in die Ukraine angeordnet hat, wollen beide Staaten verhandeln. Der ukrainische Präsident Selenskyj glaubt nicht an ein Ergebnis. (Archivbildfotos) © Lahodynskyj, Lovetsky/dpa

Verhandlungen im Russland-Ukraine-Konflikt durch Gefechte verzögert

Trotz der vielen Hürden wollen die Delegationen nach wie vor zusammenkommen. So sollen die Verhandler aus Russland bereits am Treffpunkt angekommen sein, während die Ukrainer am Montagvormittag erwartet werden. Ursprünglich wollten sich beide Seiten bereits am Sonntag treffen. Die Zusammenkunft gestaltete sich Berichten zufolge aber aufgrund der Gefechte aber schwierig.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine herrscht seit dem 24. Februar, nachdem Putin den Einmarsch in das Nachbarland befohlen hatte. Die Ukraine bietet dabei erbitterte Gegenwehr. Der Westen reagierte auf die Invasion mit beispiellosen Sanktionen gegen Russland. (vbu mit dpa/afp) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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