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Nach Gräueltaten in Butscha: Putin zeichnet beschuldigte Soldaten mit Ehrentitel aus

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Von: Patrick Mayer

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Bilder des Grauens: In Butscha nahe Kiew werden Leichen aus einem Massengrab geborgen.
Bilder des Grauens: In Butscha nahe Kiew werden Leichen aus einem Massengrab geborgen. © Le Pictorium/Imago

Moskau-Machthaber Putin verleiht der 64. motorisierten Infanteriebrigade der russischen Armee einen Ehrentitel. Sie soll für Kriegsverbrechen in Butscha verantwortlich sein.

München/Moskau - Die Bilder aus dem Kiewer Vorort Butscha gingen um die Welt: Zu sehen sind mutmaßliche Kriegsverbrechen russischer Invasionstruppen an ukrainischen Zivilisten. Sie dokumentieren eine unmenschliche Härte im Russland-Ukraine-Krieg*. Jetzt gibt es dazu eine weitere Entwicklung aus Moskau.

Kriegsverbrechen von Butscha: Russland-Machthaber Putin verleiht Soldaten einen Ehrentitel

Konkret: Russlands Präsident Wladimir Putin hat jener Brigade, der die Ukraine „Kriegsverbrechen*“ und massenhafte Tötungen in der Kleinstadt Butscha vorgeworfen hat, einen Ehrentitel verliehen. Putin unterzeichnete an diesem Montag (18. April) nach Angaben des Kreml ein Dekret, mit dem die 64. motorisierte Infanteriebrigade den Ehrentitel einer „Garde“ erhält. Die Auszeichnung wird mit „Heldentum und Tapferkeit, Entschlossenheit und Mut“ der Mitglieder begründet.

„Das geschickte und entschlossene Vorgehen des ganzen Personals (der Brigade) während der militärischen Spezialoperation in der Ukraine“ seien „Vorbild für die Ausführung der militärischen Pflichten, für Mut, Entschlossenheit und große Professionalität“, erklärte Putin. Die Brigade habe das „Mutterland und staatliche Interessen“ verteidigt. Der Kreml machte keine Angaben dazu, wo sich die Angehörigen der Brigade aufhalten oder wo sie stationiert waren. Auch nähere Angaben zu ihren Aufgaben wurden nicht gemacht.

Im Video: Kompakt - Die News zum Russland-Ukraine-Krieg

Die Ukraine hatte der russischen Armee und vor allem der 64. Brigade vorgeworfen, in der Stadt Butscha* nördlich von Kiew ein Massaker an Zivilisten verübt zu haben. Nach dem Abzug der russischen Truppen waren auf den Straßen von Butscha getötete Männer in ziviler Kleidung gefunden worden, von denen einige an den Händen gefesselt waren.

Kriegsverbrechen von Butscha: Russland und Ukraine machen sich gegenseitig Vorwürfe

Der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums veröffentlichte die Namen, Ränge und Passangaben der einzelnen Mitglieder der Brigade und kündigte an, sie vor Gericht zu stellen. Die meisten Toten in Butscha wiesen nach Angaben der ukrainischen Polizei Schusswunden auf. Russland weist die Vorwürfe zurück. Es wirft den ukrainischen Behörden und westlichen Medien vor, die Gräueltaten inszeniert zu haben, und den ukrainischen Truppen, die Taten begangen zu haben, um Russland als Schuldigen zu benennen. (pm/AFP) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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