Schüsse auf Gläubige in Jerusalem: Terroranschlag mit acht Verletzten
In der Altstadt Jerusalems sind bei einem Anschlag in der Nacht auf Sonntag mindestens acht Menschen verletzt worden. Der Mutmaßliche Attentäter wurde festgenommen.
Jerusalem - Nahe der Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt sind mindestens acht Menschen bei einem Anschlag verletzt worden. Ein Attentäter schoss in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf einen Bus. Außerdem habe es Schüsse an einem Parkplatz gegeben, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom bei Twitter mit.
Nach dem Anschlag leitete die Polizei umgehend eine Fahndung nach dem Täter ein, der zunächst flüchtig war. Ein palästinensischer Tatverdächtiger wurde nach Polizeiangaben festgenommen, nachdem er sich mehrere Stunden nach dem Anschlag selbst der Polizei gestellt hatte. Ein Sprecher des israelischen Rettungsdiensts Magen David Adom teilte mit, dass alle Verletzten bei Bewusstsein seien. Allerdings seien mindestens zwei Menschen sehr schwer durch die Schüsse verletzt worden.

Terroranschlag in Jerusalem: Mindestens acht Verletzte - darunter hochschwangere Frau
Einem Rettungssanitäter zufolge waren in dem beschossenen Bus Gläubige von der Klagemauer auf dem Weg in die Stadt. „Laut einem Passanten begann ein Terrorist, wahllos auf den Bus zu schießen“, wurde der Sanitäter in der Jerusalem Post zitiert. Zum Zeitpunkt der Ankunft des Rettungsdienstes soll vor Ort ein großer Aufstand entstanden sein. Menschen seien in Panik durch die Straßen gerannt. Unter den Verletzten sei den Angaben zu Folge auch eine hochschwangere Frau. Ihr Kind musste mit Notkaiserschnitt geholt werden und war ebenfalls schwer verletzt.
Ein Sprecher der Palästinenserorganisation Hamas nannte den Anschlag eine „natürliche Reaktion auf die Arroganz der Besatzungssoldaten und zionistischen Siedler und ihre täglichen Verbrechen gegen unser Volk, unser Land und unsere islamischen und christlichen heiligen Stätten“. Das Attentat ereignete sich eine Woche nach einer dreitägigen militärischen Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Islamischen Dschihad, einer militanten Palästinenserorganisation. Israel griff mehrere Ziele im Gazastreifen an und tötete dabei hochrangige Terroristen.
Militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und Islamischen Dschihad
Der Islamische Dschihad feuerte Raketen auf Israel ab, die größtenteils von dem israelischen Verteidigungssystem abgefangen wurden. Mindestens 49 Palästinenser sollen bei dem Konflikt umgekommen sein. Ägypten vermittelte am vergangenen Montag eine Feuerruhe in der militärischen Auseinandersetzung. Der Tempelberg, auf dem sich unter anderem der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee befinden, ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Immer wieder kommt es dort zu Konflikten und Protesten. (afp/at)