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FPÖ ärgert sich über Gips-Vulven: 5 Fakten zum Vulva-Workshop in Linz

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Von: Iris Adelt

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Gips
Eine Vulva aus Gips symbolisiert keine Doppelmoral. © cottonbro studio/Pexels/BuzzFeed Austria

Die FPÖ Linz will Bedingungen für Kunstförderungen ändern. Grund dafür soll der Vulva-Workshop von Künstlerin Gloria Dimmel sein.

In Linz beginnt‘s - besonders der Diskurs um angeblich feministische Thematiken. In der oberösterreichischen Stadt hagelte es nämlich heftige Kritik seitens der freiheitlichen Partei. Grund dafür soll ein Workshop sein, in dem Frauen ihre Vulva vergipsen können. „Mit der Gleichstellung von Mann und Frau habe das wenig zu tun“, meint FPÖ-Frauensprecherin Martina Tichler. BuzzFeed Austria hat die wichtigsten Fakten zur FPÖ-Vulva-Saga zusammengefasst.

1. Der Vulva-Workshop

Künstlerin Gloria Dimmel beschäftigt sich mit unterschiedlichen Arten der Kunst. Zu ihrem Repertoire gehört auch ein Vulva-Workshop. Dabei soll es Frauen ermöglicht werden, ihren Intimbereich durch Gips zu verewigen. Von den Veranstalter:innen einer Linzer Ausstellung eingeladen, soll Dimmel kommenden März ihren Workshop abhalten. Die Materialien bestehen aus „hautfreundlichem und biologisch abbaubarem Alginat und weißem Gießpulver“, versichert die Wiener Künstlerin.

2. Linzer Ausstellung „What the Fem**?“

Das Linzer Stadtmuseum Nordico positioniert sich selbst als Ort des Geschichten-Erzählens. Mit eingeschlossen sind frauenrechtliche Arbeiten: „Femi­nis­mus ist sowohl ein Denk­an­ge­bot, eine Viel­falt an Theo­re­ti­sie­run­gen, eine poli­ti­sche Bewe­gung, ein Paket an For­de­run­gen und Pra­xen, als auch eine Hal­tung, eine Lebens­form, vie­le Lebens­for­men“, heißt es auf der Webseite der Ausstellung „What the Fem**“, die im Stadtmuseum stattfinden wird.

Außerdem: Das Stadtmuseum Nordico hat zur Debatte ein Statement veröffentlicht: „Als Stadtmuseum nehmen wir unseren Bildungsauftrag sehr ernst und verstehen uns als ein Museum, das auch gesellschaftspolitisch brisanten Themen Raum bietet, wie die bestehende soziale und finanzielle Benachteiligung von Frauen. (...) Wir schauen also ganz genau hin und bieten so den Besucher*innen an, mit vielfältigen Diskursen in Kontakt zu treten. FPÖ-Frauensprecherin Martina Tichler möchten wir herzlich einladen, das Nordico zu besuchen und mit Leiterin Andrea Bina und Kuratorin Klaudia Kreslehner zu sprechen, um sich selbst vor Ort ein Bild über die Ausstellung zu machen.“

3. FPÖ-Frauensprecherin Martina Tichler

Eine besonders starke Meinung scheint FPÖ-Frauensprecherin Martina Tichler zu haben. Für sie sei der Vulva-Workshop kein Zeichen für inklusiven Feminismus und Akzeptanz des eigenen Körpers, sondern schlichtweg „Unsinn“ - der noch dazu gestoppt gehört. „Es ist ein Unding, Frauen unter dem Aufhänger des Feminismus immer noch auf ihre Vulva zu reduzieren. Das hat mit der Förderung der Gleichstellung von Mann und Frau schlichtweg nichts zu tun“, stellt Tichler fest.

4. Die Förderwürdigkeit

Durch die FPÖ-Vulva-Geschichte wurde auch die Förderwürdigkeit von künstlerischen Aktionen infrage gestellt. „Keine öffentlichen Mittel für ordinären Aktionismus“ hieß es seitens der freiheitlichen Partei in Linz. Die Museen würden jährlich mit einer Geldsumme von drei Millionen Euro gefördert werden. Für „sinnlose Aktionen“ wie dem Vulva-Workshop soll zukünftig keine öffentliche Unterstützung mehr bereitgestellt werden.

5. Die Frage nach der Doppelmoral

Der Vulva-Workshop stelle in Augen der FPÖ Linz eine Doppelmoral dar. Begründet wird die Aussage mit der Tatsache, dass alleinerziehende Frauen die öffentlichen Ressourcen eher bräuchten. Unterstützt werden nämlich „ordinäre und für niemandem hilfreiche Aktionen“.

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