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Der Heizkostenzuschuss so einfach erklärt, wie nur möglich

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Von: Johannes Pressler

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Alles, was du über den neuen Wohn- und Heizkostenzuschuss der Regierung wissen musst.

Wenn das Leben in Österreich teurer und teurer wird, dann muss eben ein weiteres Hilfspaket her. So oder so ähnlich denkt wahrscheinlich gerade die Bundesregierung. Zuerst kam der Energiebonus, dann wurde der Klimabonus zu einem der am meisten diskutierten Themen des gesamten Jahres. Jetzt sind die Wohn- und Heizkosten an der Reihe. Das haben Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) am Mittwoch (14. Dezember) gemeinsam angekündigt. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten zum Wohn und Heizkostenzuschuss:

Was ist dieser Wohn- und Heizkostenzuschuss überhaupt?

Die Heizkosten sind ohnehin schon sehr hoch. Das neue Maßnahmenpaket soll daher eine weitere Hilfe sein, um die belastenden Preise abzufedern und den Menschen in Österreich beim Bezahlen ihrer Heizkosten unter die Arme zu greifen.

Bekommt diesen Zuschuss jede Person in Österreich?

Nein, von diesem Hilfspaket sollen nur Menschen mit einem geringen Einkommen profitieren, hat Sozialminister Rauch betont. Konkret soll es sich dabei um das unterste Einkommensdrittel handeln. Insbesondere bedürftigen Haushalten, Mindestpensionist:innen und Personen, die eine Sozialhilfe empfangen, soll damit geholfen werden.

Wie viel Geld erhalten diese Haushalte?

Die Unterstützungshöhe pro Person kann sich unterscheiden, hat Finanzminister Brunner gesagt. Die Höhe kann von 200 bis 400 Euro zusätzlich zu der ohnehin schon bestehenden Unterstützung der Bundesländer variieren.

Welche Rolle spielt die Art der Heizung in meiner Wohnung?

Keine. Die SPÖ hatte zwar gefordert, einen Gaspreisdeckel einzuführen und Gasheizungen einzuschränken - für die Regierung sei das aber „ungerecht“, wie Finanzminister Brunner gesagt hat, da auch andere Energieträger (Strom, Pellets und andere Brennstoffe) teurer geworden sind.

Finanzminister Brunner spricht auf Pressekonferenz.
Ein Gaspreisdeckel, wie von der SPÖ gefordert, sei „ungerecht“, sagt ÖVP-Finanzminister Brunner. © Max Slovencik/EXPA/APA-PictureDesk

Und wie tief greift die Regierung dafür in die Kasse?

Ganze 450 Millionen Euro sollen dafür aus dem Steuerkopf kommen. Das wird die Regierung gemäß dem Einwohner:innenschlüssel den Bundesländern überweisen. Hinzu kommen noch weitere 50 Millionen Euro, die als „Wohnschirm“ helfen sollen. Insgesamt ist dieses Hilfspaket also eine halbe Milliarde Euro schwer.

Warte, und was soll bitte dieser „Wohnschirm“ sein?

Mit diesem Projekt von Sozialminister Rauch soll jenen geholfen werden, die mit den Wohnkosten zu kämpfen haben. Insgesamt 1,2 Millionen Menschen sollen das laut Rauch sein. Das „Wohnschirm“-Projekt gibt es seit dem Jahreswechsel 2021/2022 und ist jetzt im Zuge des neuen Wohn- und Heizkostenzuschuss noch um 50 Millionen Euro schwerer geworden.

Muss ich für den Zuschuss irgendwas Bestimmtes tun?

Ja, im Vergleich zum Klimabonus wird dir die Hilfeleistung nicht einfach so überwiesen beziehungsweise als Gutschein ausbezahlt. Diesmal ist ein Antrag notwendig, in dem du auch dein Einkommen angibst. Am besten informierst du dich dazu bei der dafür zuständigen Behörde in deinem Bundesland.

Ab wann treten die neuen Maßnahmen in Kraft?

Ab 2023 soll das Hilfspaket die betroffenen Menschen in Österreich unterstützen. Die 50 Millionen Euro des „Wohnschirms“ gelten für die kommenden beiden Jahre.

Und ist das alles überhaupt eine gute Idee?

Geht so. Die Arbeiterkammer und der Österreichische Gewerkschaftsbund heißen das 500-Millionen-Paket grundsätzlich gut. Gleichzeitig bräuchte es aber auch nachhaltigere Maßnahmen in Zeiten der Energiekrise. Insbesondere Anreize zum Energiesparen würden weiterhin nicht vorhanden sein.

Anmerkung: Dieser Artikel wurde am 15. Dezember 2022 veröffentlicht.

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