Johanna Mikl-Leitner – die Landeshauptfrau in Niederösterreich

Johanna Mikl-Leitner ist Landeshauptfrau Niederösterreichs und Landesparteichefin der ÖVP. Alles Wissenswerte über ihre politische Karriere im Überblick.
Am 19. April 2017 wurde Johanna Mikl-Leitner die Landeshauptfrau Niederösterreichs. In der Region ist sie die erste Frau in diesem Amt, in ganz Österreich erst die Dritte, die eine Landesregierung anführt. Geboren wurde die Politikerin am 9. Februar 1964 in Hollabrunn.
Johanna Mikl-Leitner: Karriere und beruflicher Werdegang
Johanna Mikl-Leitner wuchs mit drei Geschwistern – darunter eine Zwillingsschwester – im niederösterreichischen Großharras auf. Nach ihrer schulischen Ausbildung studierte sie an der Wirtschaftsuniversität Wien Wirtschaftspädagogik. Ihr beruflicher Werdegang verlief abwechslungsreich:
- 1989 bis 1990: Johanna Mikl-Leitner unterrichtete an der Bundeshandelsakademie Laa an der Thaya. Währenddessen arbeitete sie als Unternehmensberaterin.
- 1990 bis 1993: Die Wirtschaftspädagogin absolvierte ein Trainee-Programm in der Industriellenvereinigung.
- 1993 bis 1995: Im Signum-Verlag war Johanna Mikl-Leitner als Stellvertreterin der Verlagsleitung tätig.
- 1995: In der Volkspartei Niederösterreich – Landesorganisation der ÖVP – übernahm Johanna Mikl-Leitner die Marketingleitung.
- 1998: Die Politikerin stieg zur Landesgeschäftsführerin der Volkspartei Niederösterreich auf.
Johanna Mikl-Leitner: Aktivitäten in der Partei
Johanna Mikl-Leitner ist bereits seit vielen Jahren Mitglied der ÖVP (Österreichische Volkspartei, seit 2017 auch die Neue Volkspartei). Die Partei ist eine der Großparteien Österreichs und steht für die Interessen des bürgerlichen, konservativen Spektrums ein. Inhaltlich ist sie der Wirtschaft, den Landwirten und der römisch-katholischen Kirche nahe.
Bereits seit 1995 ist die Politikerin in der ÖVP in hochrangiger Funktion tätig und übernahm im gleichen Jahr die Leitung des Marketings in der niederösterreichischen Landesorganisation. Nur drei Jahre später stieg sie zur Landesgeschäftsführerin auf. Ihre Partei vertrat Johanna Mikl-Leitner ab 2003 als Rätin in der Landesregierung Niederösterreichs mit Sitz in Pölten. 2011 zog sie sogar ins Innenministerium ein. Von 2016 bis 2017 war sie in der Landesregierung Niederösterreichs Stellvertreterin des Landeshauptmanns und als Landesrätin mit den Finanzen der Landesregierung betraut.
Seit März 2017 führt die Politikerin die Partei ÖVP Niederösterreich als Landesparteivorsitzende an. Nur kurze Zeit später wurde Johanna Mikl-Leitner auch zur niederösterreichischen Landeshauptfrau gewählt – als erste Frau überhaupt. Mit ihr als Spitzenkandidatin erreichte die ÖVP bei der Landtagswahl 2018 in Niederösterreich zum vierten Mal in Folge eine absolute Mandatsmehrheit.
Johanna Mikl-Leitner: Ausübung verschiedener Ämter
Die österreichische Politikerin hatte bereits verschiedene Ämter und Mandate inne:
- 1998 bis 2003: Präsidentin des Europaforums in Wachau
- 1999 bis 2003: Abgeordnete zum Nationalrat
- 2003 bis 2011: Landesrätin in der niederösterreichischen Landesregierung
- 2008 bis 2011: Stellvertreterin des Bundesparteiobmanns der ÖVP
- 2010 bis 2011: Vizepräsidentin der Versammlung der Regionen Europas
- 2011 bis 2016: Bundesministerin für Inneres
- seit 2011: Bundesobfrau des österreichischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes (ÖAAB)
- 2013: Abgeordnete zum Nationalrat
- 2016 bis 2017: Stellvertreterin des niederösterreichischen Landeshauptmanns
- seit 2017: Landesparteiobfrau der ÖVP in Niederösterreich
- seit 2017: Vorsitzende der Landesregierung Niederösterreichs
In die Kritik geriet die langjährige Politikerin während der Flüchtlingskrise 2015. Amnesty International warf Johanna Mikl-Leitner vor, die Geflüchteten im Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen würden nicht ausreichend versorgt und unmenschlich behandelt. Im Laufe des Jahres wurden immer wieder Rücktrittsforderungen laut.
Johanna Mikl-Leitner: Wahl zur Landesparteivorsitzenden und Landeshauptfrau
2017 war für Johanna Mikl-Leitners politische Karriere ein bedeutendes Jahr. Innerhalb nur weniger Wochen wurde sie zur Vorsitzenden der Landespartei und der Landesregierung gewählt.
Nachdem der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll seinen Rückzug angekündigt hatte, wurde Johanna Mikl-Leitner zur designierten Landesparteivorsitzenden und Landeshauptfrau nominiert. Auf dem Parteitag der ÖVP Niederösterreich am 25. März 2017 wählten die Teilnehmer:innen Johanna Mikl-Leitner mit deutlichen 98,5 Prozent zur Vorsitzenden der Landespartei.
Kurz darauf, am 19. April 2017, wurde die Politikerin zur niederösterreichischen Landeshauptfrau. Sie ist die erste Frau überhaupt in diesem Amt und in ganz Österreich erst die dritte.