Klaudia Tanner – alle Infos zur Verteidigungsministerin

Klaudia Tanner hat es als erste Frau Österreichs in das Amt der Verteidigungsministerin geschafft. Alles über ihre politische Karriere im Überblick.
Am 7. Jänner 2020 wurde Klaudia Tanner zur Bundesministerin für Landesverteidigung in der Bundesregierung Kurz II ernannt. Sie ist die erste Frau, die in Österreich dieses Amt bekleidet. Geboren wurde die Politikerin am 2. Mai 1970 als Klaudia Wallner in Scheibbs.
Klaudia Tanner: Karriere und beruflicher Werdegang
Klaudia Tanner studierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften und absolvierte anschließend ihre Gerichtspraxis am Bezirksgericht Liesing und am Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien. Ihr beruflicher Werdegang ist lückenlos:
- 1996 bis 2001: Nach ihrer abgeschlossenen Gerichtspraxis war Klaudia Tanner als Rechts- und Sozialreferentin im niederösterreichischen Bauernbund tätig.
- 2001 bis 2003: Anschließend arbeitete sie im Kabinett des damaligen Innenministers Ernst Strasser mit.
- 2003 bis 2010: Sie wechselte zur Wiener Firma Kapsch BusinessCom AG und war dort unter anderem Beziehungsmanagerin des Unternehmens zu Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft.
- 2011 bis 2020: Später kehrte sie zum niederösterreichischen Bauernbund zurück und bekleidete dort das Amt der Direktorin.
Klaudia Tanner: Partei-Aktivitäten
Klaudia Tanner ist langjähriges Mitglied der ÖVP. Die Partei ist eine der traditionellen Großparteien und vertritt die Interessen des bürgerlichen, konservativen Spektrums. Sie steht der Wirtschaft, den Landwirten und der römisch-katholischen Kirche nahe.
Die Presse handelte Klaudia Tanner regelmäßig als Kandidatin für hochrangige Ämter – zum Beispiel als Landesgeschäftsführerin der ÖVP oder als Mitglied der Landes- oder Bundesregierung. Erstmals im Kabinett tätig war sie von 2001 bis 2003 unter Ernst Strasser. Zwischen 2010 und 2015 vertrat die Politikerin ihre Partei als Gemeinderätin in Gresten (Bezirk Scheibbs). Im März 2018 zog sie als Abgeordnete in den niederösterreichischen Landtag ein – bis zu ihrer Ernennung als Verteidigungsministerin. Bereits 2017 war sie für dieses Amt im Gespräch, es fiel aber dem rechtspopulistischen Koalitionspartner FPÖ zu. In der Bundesregierung Kurz II wurde Klaudia Tanner schließlich zur Verteidigungsministerin ernannt, sie ist die erste Frau in dieser Position. Neben diesem Amt ist sie seit 2017 stellvertretende Landesparteichefin der Volkspartei Niederösterreich.
Auch privat hat Klaudia Tanner Verbindungen zur ÖVP: Sie ist mit dem Parteiobmann und Gemeinderat Martin Tanner verheiratet und Schwägerin des ÖVP-Politikers Stefan Steiner.
Klaudia Tanner: Inhaberin verschiedener Ämter
Die Politikerin Klaudia Tanner hatte bislang verschiedene Ämter inne:
- 2001 bis 2003: Kabinettsmitglied
- 2010 bis 2015: Mitglied des Gemeinderates der Marktgemeinde Gresten, Bezirk Scheibbs
- 2011 bis 2020: Direktorin des Niederösterreichischen Bauernbundes
- Seit 2017: stellvertretende Landesparteiobfrau der ÖVP
- 2018 bis 2020: Abgeordnete zum Niederösterreichischen Landtag
- seit 2020: Bundesministerin für Landesverteidigung
Inhaltlich befasste sich die Politikerin bis zu ihrer Ernennung als Verteidigungsministerin schwerpunktmäßig mit den Themen Kultur, Verfassung und Gesundheit.
Als Verteidigungsministerin wurde sie in der Corona-Krise direkt aktiv und veranlasste die Teilmobilmachung der Miliz – die erste in der Geschichte der Zweiten Republik Österreich. Zusätzlich treibt sie Reformen beim Bundesheer voran und kündigte unter anderem den Kauf neuer Flieger an: 2022 sollen 18 Hubschrauber des Typs AW 169M Leonardo zur Verfügung stehen.
Klaudia Tanner: Wahl zur Verteidigungsministerin
Nachdem Klaudia Tanner bereits 2017 Wunschkandidatin des damaligen Kanzlers Sebastian Kurz für das Amt der Verteidigungsministerin war, gelangte die Politikerin 2020 tatsächlich an den Posten. Von Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde Klaudia Tanner am 7. Januar in der Wiener Hofburg angelobt. Die Wahl fiel in diesem Amt damit erstmals auf eine Frau. Sebastian Kurz verteidigte Klaudia Tanner, als sie schon kurz nach Amtsantritt wegen ihrer geplanten Heeresreformen medial in die Kritik geriet.
Von der Presse wurde der durchsetzungsfähigen Klaudia Tanner der Titel „Österreichs Iron Lady“ verliehen, eine Anspielung an Margaret Thatcher, die die erste Premierministerin des Vereinigten Königreichs war.