Martin Polaschek: Vom Uni-Rektor zum Bildungsminister

Martin Polaschek ist vor allem für seine Arbeit an der Universität Graz bekannt. Ein Porträt des Bildungsministers.
Geboren ist Martin Polaschek am 22. November 1965 in Bruck an der Mur. Nach der Matura geht der junge Steirer 1984 nach Graz und beginnt mit dem Jus-Studium, das er schon vier Jahre später als Magister abschließt. 1992 folgt die Promotion zum Doktor der Rechte und 2000 wird Polascheck außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Österreichische Rechtsgeschichte und Europäische Rechtsentwicklung an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz.
Martin Polaschek: Sein Weg bis zum Rektor
Nach seinen ersten Stationen an der Universität Graz folgen in den 2000er-Jahren noch weitere berufliche Meilensteine, die wir hier im Überblick zusammengefasst haben:
- Studiendirektor und Vizerektor für Studium und Lehre der Universität Graz
- Mitglied der Expertengruppe zur Zukunft der Lehrer:innenbildung
- Sprecher der österreichischen Vizerektoren für Lehre
- Präsident der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
Nach rund 16 Jahren als Vizerektor wird Polaschek im Februar 2019 vom Universitätsrat zum Rektor der Universität Graz gewählt. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten während seiner Zeit als Rechtswissenschafter und Rechtshistoriker gehören folgende Themenbereiche:
- Rechtliche Zeitgeschichte
- Föderalismus- und Kommunalforschung
- Entnazfizierung (Politik der Aliierten nach dem Zweiten Weltkrieg, um die deutsche und österreichische Gesellschaft vom Nationalsozialismus zu befreien.)
Die wissenschaftlichen Themenschwerpunkte von Martin Polaschek spiegeln sich auch in seinen veröffentlichten Arbeiten wider:
- „Die Rechtsentwicklung in der ersten Republik: Die Gesetzgebung im Verfassungs- und Strafrecht von 1918 bis 1933“ (1992)
- „Die Bezirksvertretungen in der Steiermark zwischen 1918 und 1938. Demokratische Selbstverwaltung oder überflüssige Behörde?“ (1997)
- „Im Namen der Republik Österreich! Die Volksgerichte in der Steiermark 1945 bis 1955“ (1998)
- „Föderalismus als Wert? Eine Studie zu Reformmöglichkeiten des österreichischen Bundesstaates, erstellt im Auftrag des Modell Steiermark“ (1999)
- „Die Zukunft der Gemeinden im Bundesstaat: eine Umfrage unter Österreichs Bürgermeistern“ (2002)
Dezember 2021: Polaschek wird Bildungsminister
Nach fast zwei Jahrzehnten an der Universität Graz kommt für Martin Polaschek im Dezember 2021 der Wechsel in die Politik. Ex-Kanzler Sebastian Kurz zieht sich aus der Politik zurück, es folgt eine große Umstrukturierung der ÖVP-Minister:innen in der Regierung mit den Grünen. An der Spitze steht der neue Bundeskanzler Karl Nehammer.
Ebenfalls mit von der Partie ist ab sofort Martin Polaschek als neuer Bildungsminister, der das Amt von Heinz Faßmann übernimmt. Für Politik-Expert:innen ein eher überraschender Schritt. Polaschek wird am 6. Dezember 2021 als Parteifreier (so wie sein Vorgänger) von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zum Minister für Bildung, Wissenschaft und Forschung angelobt.