Was der Streik in Deutschland für dich in Österreich bedeutet
Züge, Busse und Flugzeuge stehen in Deutschland für 24 Stunden größtenteils still. Österreich ist als Nachbarland stark davon betroffen. Hier erfährst du, wie.
In Deutschland hat am Montag, dem 27. März, um Mitternacht ein großer Warnstreik begonnen. Für 24 Stunden werden sämtliche Zugverbindungen lahmgelegt: Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr, der kommunalen Nahverkehr, der auch Busse betrifft. Und mit Ausnahme des Flughafens in Berlin sind alle anderen derzeit außer Betrieb. Auch Häfen und Wasserstraßen sowie Autobahnen werden nicht betreut.
Das Deutsche Eck mit dem Zug vermeiden
Damit wollen die deutsche Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) höhere Löhne erstreiten. Von den Streiks sind in Österreich nicht nur Reisende, sondern auch Pendler:innen betroffen. Die ÖBB empfiehlt, dabei das Deutsche Eck zu vermeiden. Das ist eine Verbindung von Salzburg über das deutsche Staatsgebiet nach Tirol.
Fährst du während des Streiks etwa von Salzburg Stadt nach Innsbruck, musst du bis zu drei Stunden mehr einplanen, weil nur über österreichisches Staatsgebiet gefahren werden kann. Ein Pendelverkehr im Zweistundentakt ist dafür eingerichtet worden.
Karten werden kostenlos storniert
Wolltest du mit dem Zug während des Streiks nach Deutschland fahren, kannst du ein Ticket, das du für eine Reise dorthin gebucht hast, bei Nichtantritt kostenlos stornieren. Das Geld wird rückerstattet werden. Das betrifft auch Nachtzüge, die von Sonntag, dem 26. März, auf Montag, dem 27. März gefahren wären.
Allein in Schwechat sind 66 Flugverbindungen gestrichen worden
Auch Flugverbindungen sind vom Streik in Deutschland betroffen. Schon am Sonntag ist der Münchener Flughafen bestreikt worden. Am Montag sind in Schwechat mindestens 66 Flüge nach Deutschland gestrichen worden, in Graz sind 16 Flüge ausgefallen. Alle drei Flugverbindungen zwischen Innsbruck und Frankfurt sowie jeweils zwei Hin- und Rückflüge zwischen Linz und Frankfurt wurden ebenfalls gecancelt. In Salzburg wurden die sieben Flüge von und nach Frankfurt am Main gestrichen.
Verdi-Chef ist für einen Streik als für „wochenlange Auseinandersetzungen“
Den Großstreik hat Verdi-Chef Frank Werneke gegenüber der „Bild am Sonntag“ verteidigt. „Einen solchen Streik hat es seit 31 Jahren nicht gegeben“, sagte er. „Lieber ein Tag, an dem sich in Deutschland nichts bewegt, und dann ein für die Beschäftigten akzeptables Tarifergebnis als ein Scheitern und in der Folge wochenlange Auseinandersetzungen, von denen die Bevölkerung am Ende viel stärker betroffen ist.“
Der Streik wird sich auch noch auf Dienstag auswirken. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn wird es dauern, bis die ICE- und IC-Züge wieder ihren Plan einhalten werden können. Vor allem zu Beginn des Tages musst du weiterhin mit Zugausfällen rechnen, teilte die Deutsche Bahn mit.
Die ÖBB hat Ende November in Österreich gestreikt. Hier sind 15 Tweets, die zeigen, wie sehr der Bahnstreik Österreich gespaltet hat.