Nach gefährlichen Challenges: TikTok führt Alterssperre und Blacklist ein

Die Zahl an fragwürdigen und sogar gefährlichen TikTok-Challenges nimmt weiter zu. Die beliebte Plattform reagiert nun darauf.
Dass auf TikTok quasi alles möglich ist, haben wir bereits mitbekommen. Zahlreiche Videos sind ja auch beglückend - viel Unterstützung kam zuletzt beispielsweise, nachdem der Oberste Gerichtshof in den USA das Recht auf Abtreibung gekippt hat. Im Zuge des Hashtags #wegodowntogether boten hier tausende Frauen Abtreibenden eine Unterkunft an.
Doch daneben kommen leider immer mal wieder extrem fragwürdige und nicht selten wirklich gefährliche Challenges auf. Durch die Blackout-Challenge, bei der man sich bis zur Ohnmacht würgt, starben mehrere Kinder. Auch gewaltverherrlichende Videos, in denen männliche User von Frauenmord-Fantasien erzählen, gingen viral.
Zwei junge Österreicher wegen TikTok-Challenge vor Gericht
Fragwürdige und riskante Challenges scheinen vor allem die Aufmerksamkeit junger User:innen auf sich zu lenken. Erst am 15. Juli mussten sich zwei 14-Jährige vor einem oberösterreichischen Gericht verantworten, weil sie Mitschüler:innen im Zuge einer TikTok-Challenge unsittlich berührt hatten.
Auch bei der Sexy Silhouette-Challenge steht sexueller Missbrauch im Fokus. TikTok-Nutzer:innen posten dabei Videos von sich, wobei sie einen Snapchat-Filter verwenden, der ihre Körperform mit einem verführerischen Effekt umgibt. Begleitet wird diese Challenge von zahlreichen How-to-Videos mit Anleitungen, wie man den Filter von den Fotos entfernt, um die Person dahinter zu entlarven und das Original-Nacktfoto zu erhalten.
TikTok reagiert mit Blacklist und Alterssperre
Aufgrund heftiger Kritik vonseiten der Politik und zahlreicher Klagen von besorgten Eltern reagiert TikTok nun auf diese Entwicklungen. Um nicht geeignete Inhalte besser kontrollieren zu können, führt die Plattform eine Wort-Filter-Funktion ein. Ab sofort kann man selbst Wörter oder Hashtags auf eine Blacklist setzen, wodurch jene Videos nicht mehr auf der Startseite oder im „Folge ich“-Feed angezeigt werden.
Auch eine Alterssperre soll noch bis Ende des Jahres ausgerollt werden. Enthalte ein Video „erwachsene oder komplexe Themen“ sowie „fiktive Szenen, die für ein jüngeres Publikum zu beängstigend oder intensiv sein könnten“, werde der Beitrag für unter 18-Jährige gesperrt und als „Beitrag nicht verfügbar“ gekennzeichnet werden, berichtet TikTok.
Auch Beauty-Filtern hat TikTok in diesem Jahr ein Ende gesetzt.