6 Bücher, die dir die Hintergründe des Ukraine-Kriegs erklären

Seit dem 24. Februar führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Doch der Konflikt zwischen den beiden Ländern besteht schon seit Jahren.
Hier sind 6 Bücher, die euch über die Hintergründe der beiden Länder und des Krieges informieren:
1. Die Ukraine im Krieg
Die Journalistin Jutta Sommerbauer hat bereits 2016 das Buch „Die Ukraine im Krieg“ veröffentlicht. Darin hat sie ihre Erlebnisse auf ihren Reisen in die Separatistenregionen der Ukraine zusammengefasst. Milizenführer, russische Soldaten und Zivilist:innen kommen darin zu Wort. Was in der Ukraine, vor allem in den Regionen Donezk und Luhansk, nach den Maidan-Protesten und der nicht anerkannten Annexion der Krim im Jahr 2014 passiert ist, wird hier gut zusammengefasst. Obwohl das Buch schon vier Jahre alt ist, gibt es einen guten Überblick über den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Wer wissen will, wieso der Krieg nicht erst im Februar 2022 angefangen hat, sollte jedenfalls reinlesen.

2. Brennpunkt Ukraine - Gespräche über ein gespaltenes Land
Bereits 2014 - kurz nach den Geschehnissen auf dem Maidan und der Annexion der Krim durch Russland - verfasste ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz ein Buch, in dem er Dialoge und Interviews mit wichtigen Akteur:innen sowie Zivilist:innen im Ukraine-Russland-Konflikt führt. Die verschriftlichten Gespräche zeichnen nicht nur ein detailliertes Bild der Ukraine im Jahr 2014, sondern geben auch einen guten Überblick über die Hintergründe der Krise.

3. Roter Hunger - Stalins Krieg gegen die Ukraine
Wer mehr über die jüngere Geschichte der Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine erfahren möchte, kann in „Roter Hunger- Stalins Krieg gegen die Ukraine“ reinlesen. Das Buch der US-Wissenschafterin Anne Applebaum beschäftigt sich mit der Hungersnot in der Ukraine in den 1930er-Jahren. Zwischen 1931 und 1933 verhungerten rund 4 Millionen Ukrainer:innen.
Diese Zeit wird auch als Holodomor (Mord durch Hunger) bezeichnet, denn die Hungersnot war die Folge der Zerstörung der Landwirtschaft durch die erzwungene Kollektivierung. Sie war aber auch die Bestrafung der bäuerlichen Bevölkerung für den Widerstand gegen die Kollektivierung der Landwirtschaft. Der damalige Diktator der Sowjetunion, Josef Stalin nahm die Hungersnot in der Ukraine nicht nur in Kauf, sondern verschärfte diese auch. Applebaum‘s Buch beschäftigt sich genau mit dieser Zeit und mit der Unterdrückung der Ukraine durch die Sowjetherrschaft.

4. Secondhand-Zeit
Wer über Russlands Geschichte besser Bescheid wissen möchte, macht mit diesem Buch nichts falsch. „Secondhand-Zeit“ der belarussischen Autorin Swetlana Alexijewitsch erschien 2013. In dem Interviewband kommen Russ:innen zu Wort und erzählen über ihr Leben nach dem Zerfall der Sowjetunion. Sie beschreiben ein Chaos in einem Staat, der auch noch Anfang der 10er-Jahre vielfach einer Trümmerlandschaft gleicht. Als das Buch erschien, fing man in Russland an, fing man in Russland Stalin wieder als „großen Staatsmann“ zu verklären.

5. Putins Russland
Angela Stent prophezeit bereits 2019 in ihrem Buch „Putins Russland“ den russischen Angriff auf die Ukraine. Detailreich und verständlich beschreibt sie darin auch den Aufstieg Putins vom KGB-Agenten zum russischen Präsidenten, der das Land wieder zu einer Großmacht führen möchte. Außerdem gibt Stent, die als eine der besten Putin-Kennerinnen der USA gilt, einen Einblick auf ein Russland nach dessen Amtszeit.

6. Träume und Alpträume - Eine Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert
Dietmar Neutatz beschreibt in diesem Buch die jüngere russische Geschichte: das Ende der Zaren-Zeit, der Kommunismus, das Ende der Sowjetunion. Wer russische Politik verstehen möchte, kann sich das Buch auch als Nachschlagewerk zulegen. Es gibt jedenfalls einen guten Überblick über die Ereignisse im 20. Jahrhundert.

Du willst dich lieber durch Podcasts informieren? Hier sind 5 Podcasts, die sich mit dem Ukraine-Krieg beschäftigen.
Dokus und Filme über das Thema findest du hier.