Österreich möchte die EU wegen „grünem“ Atomstrom verklagen: Das denkt die Bevölkerung darüber

Die EU-Kommission hat Gas und Atomkraft als klimafreundliche Investitionen eingestuft. Österreichs Regierung zeigt sich entsetzt und will juristisch vorgehen.
Die Abstimmung im Europäischen Parlament hat am Mittwoch zu neuen sogenannten Taxonomie-Regeln geführt. Sie sehen vor, dass Investitionen in bestimmte Gas- und Atomkraftwerke als klimafreundlich gehandhabt werden. Die österreichische Regierung ist schockiert und kündigte rechtliche Schritte an. „Wir haben uns in den letzten Wochen und Monaten bereits intensiv auf diesen Fall vorbereitet und werden unsere Klage im Rahmen der dafür vorgesehenen Frist einreichen“, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Auch Greenpeace möchte rechtliche Schritte gegen die Europäische Kommission einleiten. Doch was sagen die Österreicher:innen selbst dazu? BuzzFeed Austria hat nachgefragt.
1. „Das bringt uns zurzeit einfach gar nix!“
In der jetzigen Zeit ist solch ein Beschluss einfach nur kontraproduktiv. Damit wird lediglich Greenwashing und Putins Krieg gefördert und Investitionen in Solar- und Windenergie abgezogen. Das Gesetz der Kennzeichnung wird auch komplett in eine Grauzone gedrängt.
2. „Es gibt bei Nachhaltigkeit halt einen großen Interpretationsrahmen.“
In Bezug auf den Treibhauseffekt gilt Atomenergie grundsätzlich schon als nachhaltig. Bei der Frage der Lagerung der Brennstäbe ist sie es sicher nicht. Zudem sind Atomkraftwerke auch aufwendig, was die Herstellung betrifft. So lange kann ein AKW gar nicht in Betrieb sein, dass der Aufwand ausgeglichen wird. Geschweige denn, wenn dann was passiert.
3. „Atomstrom zeigt nur, dass man sich ja nicht ändern will.“
Dieses Szenario zeigt nur, dass man sich einfach wieder einmal nicht ändern will. Juhu, Atomstrom ist da und da brauchen wir nicht viel zu machen. Immer mehr vom Selben ist noch immer die Antwort auf alle Probleme. Traurig!
4. „Stimmt, Atomkraft ist nachhaltig, der Müll hält sehr lange nach!“
Ja, die EU hat auf Wortebene sicherlich recht: Atomkraft ist nachhaltig. Der Atommüll hält sehr lange nach. Aber darüber sollen sich die nächsten Generationen den Kopf zerbrechen, denn die meisten Abgeordneten sind ja nicht gerade in ihren 20er.
5. „Das ist der Einfluss der EU Lobbyisten in Brüssel.“
Es liegt doch auf der Hand, dass sich da klimaschädliche Lobbyinteressen durchgesetzt haben. Die Lügen, die in den vergangenen Jahren verbreitet wurden, müssen ja irgendwie aufrechterhalten bleiben.
Dass Österreich dagegen ankämpfen will, finde ich persönlich schon sehr stark.