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Biolebensmittel steigen weniger im Preis als „normale“

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Von: Christian Kisler

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Montage: Bioobst und Bionudeln
Biolebensmittel sind von der Inflation weniger betroffen. © Rupert Oberhäuser/Udo Kröner/Imago//BuzzFeed Austria

Biolebensmittel gleichen sich im Preis immer mehr „herkömmlichen“ an. Von der Inflation weniger betroffen, ist Bioware immer noch gefragt.

Dass alles teurer wird, ist dir beim letzten Einkauf im Supermarkt bestimmt auch aufgefallen. Interessant ist, dass Lebensmittel unterschiedlich hoch im Preis gestiegen sind. Die galoppierende Inflation wirkt sich auf bestimmte Waren eben unterschiedlich aus, zwischen Jänner und Mai in diesem Jahr sind Bioprodukte um 2,5 Prozent teurer geworden.

Die Nachfrage nach Biolebensmitteln ist ungebrochen

Das macht den höheren Preis auf dem Kassazettel noch nicht wirklich aus. Das liegt eher daran, dass sogenannte konventionelle Lebensmittel, also alles, das nicht Bio ist, ungemein stärker anstiegen ist, nämlich um 6,5 Prozent. „Die Teuerung ist bei Bio ungleich geringer als im konventionellen Bereich“, erklärt Bio-Austria-Chefin Gertraud Grabmann gegenüber der APA. Dass Biolebensmittel allgemein teurer als „normale“ und nicht für alle leistbar sind, lassen wir erst einmal außen vor.

Die Nachfrage ist jedenfalls ungebrochen, trotz Inflation, die im Juli mit 9,2 Prozent den höchsten Wert seit 1975 erreicht hat. Im Februar, also noch nicht beeinträchtigt vom Ukraine-Krieg, gab es ein Allzeithoch von 12,6 Prozent. Der Dämpfer war aber eher gering, im Mai, für den die neuesten Daten vorliegen, belief sich der Bio-Anteil noch immer auf 11,7 Prozent. Wenn sich die Preise von Bio und Konventionell immer mehr annähern, könnte es sein, dass die Kund:innen vermehrt zur Bioware greifen. Dass gleichzeitig der Ansturm auf Sozialmärkte enorm ist, ist die andere Seite der Medaille.

Biolebensmittel sind stabil

Warum ist Bio nun soviel weniger von der Inflation betroffen? Weil man bei der Produktion von Biolebensmitteln weniger von fossilen Grundstoffen abhängig ist. Das ist zum Beispiel Kunstdünger, für dessen Herstellung Unmengen an derzeit wertvollem und somit teurem Erdgas nötig sind. „Und Bio in Österreich ist auch relativ unabhängig vom Futtermittelimport, man ist so gut wie Eigenversorger“, so Grabmann. „Bioprodukte sind also die stabileren Lebensmittel, auch in Zukunft.“

Der Umsatz mit Biolebensmitteln ist zwar von rund 3,17 Milliarden Euro auf knapp 3 Milliarden Euro gesunken. Der Bio-Anteil über alle Produktgruppen hinweg ist aber seit Juni 2020 nie unter 10,1 Prozent gesunken. In Wahrheit ist natürlich noch ordentlich Luft nach oben. Und auf eine Preisangleichung von Biolebensmitteln auf „normale“ durch eine alle belastende Inflation sollte man sich nicht verlassen.

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