Greenwashing? Burger King Österreich setzt lieber auf Veganes, als auf Fleisch

Sind saftig-fleischige Burger bald komplett Geschichte? Wenn man Burger King glaubt, könnte da schon was dran sein. Aber was steckt wirklich dahinter?
Die Fast-Food-Kette Burger King hat mit veganen Nuggets und einem plant-based Whopper ja bereits ein akzeptables Sortiment an veganen Gerichten. Mit dem Slogan „Normal, oder mit Fleisch?“ geht die Kette aber nun noch einen Schritt weiter und deklariert vegan als das neue Normal. Sprich: das gesamte Sortiment gibt‘s ab sofort auch in plant-based Variationen.
„Ist Fleisch wirklich normal?“
In einem Statement schildert das Unternehmen seine Beweggründe und möchte eigenen Worten zufolge vor allem zum Nachdenken anregen. „Mit der Frage ‚Normal, oder mit Fleisch?‘ stellen wir den aktuellen gesellschaftlichen Standard infrage: Ist Fleisch wirklich ‚normal‘? Oder besteht bei den vielen, genialen, pflanzlichen Alternativen in Zukunft nicht auch die Möglichkeit, dass Fleisch als absolute Norm angezweifelt werden kann. Wir finden: allemal! Denn für viele Menschen ist Fleisch keine Selbstverständlichkeit. Und jede:r von euch sollte ganz frei wählen dürfen, was ‚normal‘ ist. (...) Fleischlose Alternativen sind für uns kein Trend, der bald vorbeigehen wird, sondern ein klarer Fokus für die Zukunft“, heißt es in dem Statement.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Klar ist natürlich, dass Fleischersatz boomt und dahinter ein riesiger Markt steht, den es gilt auszuschöpfen. Burger King tut dies natürlich mit Blick auf jenes Potenzial. Denn die Fleischersatz-Produkte sind nicht gerade billig und übertreffen oft sogar die Preise jener Produkte, die Fleisch beinhalten. So kostet ein plant-based Whopper 5,80 Euro, während ein fleischiger Whopper 5,40 Euro ausmacht. Das bekommen natürlich auch die Kund:innen zu spüren.
Alles nur Greenwashing?
Zudem werfen zahlreiche Umweltaktivist:innen dem Unternehmen „Greenwashing“ vor. Der Umweltorganisation Mighty Earth zufolge müssen Regenwälder für den Anbau von Soja weichen. Bunge und Cargill, zwei der weltweit größten Sojaproduzenten, sind laut Mighty Earth in Brasiliens Cerrado-Wäldern für den Verlust von knapp 700.000 Hektar innerhalb von vier Jahren verantwortlich. Sie beliefern auch Burger King mit Soja, das bekanntlich nicht nur zu Tierfutter verarbeitet wird, sondern auch als Fleischersatz dient.
Burger Kings Ziel, bis zum Jahr 2030 die Entwaldung zu stoppen, sei einfach nur lächerlich, kommentieren Umweltschützer:innen. „Es ist absurd und inakzeptabel“, sagt Lars Lovold, Geschäftsführer der Stiftung für den Regenwald Norwegen, im Interview mit der „Deutschen Welle“. Auch Matthias Rittgerott, Aktivist bei Rainforest Rescue, meint, es ginge wohl eher darum, die Verkaufszahlen zu steigern, als die Wälder zu beschützen. Möglicherweise wolle Burger King zu seinem größten Konkurrenten McDonald‘s aufholen, der sich bemüht, sein grünes Image zu verbessern, vermutet Rittgerott.
Auch bei der Vorstellung des Pride-Whoppers musste Burger King ordentlich Kritik einstecken.