1. BuzzFeed.at
  2. News
  3. Umwelt

„Kostengünstig, klimafreundlich und platzsparend“: In Wien gibt‘s so viele Radfahrer:innen wie nie zuvor

Erstellt:

Von: Christian Kisler

Kommentare

Montage: Frau auf dem Fahrrad, mehrere Radfahrer:innen
In Wien waren im ersten Halbjahr 2022 so viele Leute mit dem Fahrrad unterwegs wie noch nie. © Guo Chen Xinhua/Eyevine/Alex Halada/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

Was sich im Winter schon angekündigt hat, ist jetzt bestätigt worden: Die Wiener:innen legen so viele Strecken mit dem Fahrrad zurück wie nie zuvor.

Irgendwie war es abzusehen, schon allein, wenn man mit offenen Augen durch die Stadt spaziert. Die Dichte an Radfahrerinnen, denen man als Fußgänger:in ausweichen muss, hat sich unpackbar erhöht, und das in relativ kurzer Zeit. Allein die Zahl der im Winter fahrenden Menschen in Wien hat in den letzten fünf Jahren um zwei Drittel zugenommen.

Gemessen wird das in der Bundeshauptstadt über 13 Zählstellen, die jede:n registrieren, der daran vorbeifährt. Hier wurde bestätigt, was man eh schon wahrgenommen hat: Im ersten Halbjahr 2019 sind bei den Zählstationen in Summe 3,73 Millionen Menschen vorbeigeradelt. Das erste Halbjahr 2020 wiederum war von Maßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie geprägt, was einen wahren Fahrrad-Boom auslöste: 4,13 Millionen Radfahrer:innen, also 400.000 mehr.

Im Vergleichszeitraum für 2021 waren es schließlich 4,39 Millionen. Und jetzt, ta-daah, ein neuer Rekordwert mit 4,48 Millionen, ein Zuwachs von 90.000 Pedalritter:innen. Gegenüber den ersten sechs Monaten 2019, also vor der Pandemie, eine Zunahme um 750.000. Wow!

Am Praterstern sind die meisten Fahrradfahrer:innen unterwegs

„In der Öffi-Stadt Wien wird auch immer mehr Rad gefahren und das ist gut so“, so Michael Schwendinger vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). „Denn das Fahrrad ist ein kostengünstiges, klimafreundliches und platzsparendes Verkehrsmittel. Wenn wir regelmäßig Alltagswege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegen, sparen wir nicht nur viel Geld und vermeiden klimaschädliches CO2, sondern kommen so auch auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung.“

Und wo sind nun die meisten Radfahrer:innen unterwegs? Am Praterstern, der künftige Knotenpunkt des neuen Radhighways der Stadt. Dort wurden laut VCÖ-Analyse 623.300 gezählt, um 12.100 mehr als im ersten Halbjahr 2021 und um rund 152.000 mehr als im ersten Halbjahr 2019. Auf den Plätzen folgen vier weitere Zählstellen, an denen allein in der ersten Jahreshälfte 2022 mehr als 500.000 Radler:innen vorbeigefahren sind: die Lassallestraße (526.200), die Operngasse (522.500), der innere Opernring (520.800) und die Argentinierstraße. Letztere weist ein Plus von rund 90.000 auf, die stärkste Zunahme für heuer.

Erfahrungsgemäß steigen im Sommer noch einmal mehr Menschen auf einen Drahtesel, während der Autoverkehr abnimmt - schließlich sind viele Leute auf Urlaub und somit nicht in der Stadt. Nicht zuletzt wegen der Rekordzahlen muss in das Radnetz dringend investiert werden, dreimal so viel wie bisher. „Gerade jetzt im Sommer sind auch viele Familien mit Kindern unterwegs“, erklärt Schwendinger. „Für sie ist es besonders wichtig, dass Radwege ausreichend breit sind, um beispielsweise Freibäder oder andere Freizeiteinrichtungen sicher mit dem Fahrrad erreichen zu können.“ Neben breiteren Radwegen sind angesichts der immer heißeren Sommer mehr Bäume notwendig. Damit auch im Sommer gefahrlos in die Pedale getreten werden kann.

Auch interessant

Kommentare