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5 Gründe für weniger Fisch am Teller

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Von: Christian Kisler

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Montage: Eine Hand hält einen frisch gefangenen Fisch fest, eine Makrele auf einem Tellerchwermetalle, Mikrometalle und Antibiotika
Fisch gilt als gesund, kann aber aber Schwermetalle, Mikroplastik und Antibiotika enthalten. Außerdem ist industrieller Fischfang schädlich fürs Klima. © Jens Kalaene/dpa/Olenea Yeromenko/FoodCollection/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

Mikroplastik, Schwermetalle, Umweltverschmutzung: Fisch ist gesund, sollte aber nur selten auf den Teller kommen. Gründe, weniger Fisch zu essen, gibt es genug.

Jänner ist jetzt auch schon eine Zeit her. Umso beunruhigender, dass 2022 schon am 20. Tag des ersten Monats im Jahr der sogenannte „Fish Dependence Day“ begangen wird. Dieses Datum hat heuer jenen Tag markiert, an dem sich Österreich mit österreichischem Speisefisch selbst versorgen hat können - zumindest rein rechnerisch. Danach ist man auf Importware angewiesen, so man nicht auf Fisch auf dem Speiseplan verzichten möchte - gerade einmal sieben Prozent können mit heimischer Ware gedeckt werden. Und das nicht einmal den Großteil des Jahres.

„Verzicht“ ist überhaupt das Stichwort. Immerhin werden in Österreich pro Kopf und Nase 7, Kilogramm Fisch gegessen. Weniger ist in diesem Fall also mehr und somit eigentlich die einzige ökologische und gesunde Alternative. Das heißt nicht: Nie wieder Fisch! Es sei denn, du ernährst dich ohnehin vegetarisch oder vegan. Wir haben jedenfalls genug Gründe aufgelistet, wie du deinen Fischkonsum einschränken kannst.

1. Fisch gilt als gesund, kann aber sogar schädlich sein

Kaufst du Fisch aus dem Tiefkühlregal, kannst du dir trotz aller Gütesiegel fast sicher sein, dass er quasi verseucht ist. Denn in der Regel kommt er aus dem Meer und ist meist mit Schwermetallen und Mikroplastik belastet, die von den Tieren über ihre Nahrung in den verschmutzten Ozeanen aufgenommen werden. Werden Fische in Aquakulturen gezüchtet, kommen Rückstände von Medikamenten hinzu, etwa von Antibiotika.

2. Auch ohne Fisch fehlt dir nichts

Fisch wird ja vor allem wegen seiner Omega-3-Fettsäuren gepriesen. Zu denen kannst du auch ohne Fischverzehr kommen. Und nein, damit meine ich nicht überteuerte Kapseln aus der Apotheke oder aus dem Drogeriemarkt. Lein-, Hanf- oder Walnussöl etwa können für Salate und Marinaden verwendet werden. Gemeinsam mit grünem Blattgemüse enthalten sie Alpha-Linolensäure. Und die wird von unseren Körpern in die begehrten Omega-3-Fettsäuren umgewandelt. Sie kommen also nicht nur in Fischen und Algen vor.

3. In den Ozeanen gibt es kaum noch Fische, dafür jede Menge Plastik

Dass die Weltmeere nicht unbedingt in bestem Zustand sind, ist weitgehendst bekannt und ein Riesenproblem. Aber dass 93 Prozent der weltweiten Fischbestände der Welternährungsorganisation (FAO) zufolge bis an ihre Grenzen befischt sind, ist schon harter Tobak. Dabei ist ein Drittel nicht nur in schlechtem, sondern sogar in katastrophalem Zustand. Wenig Fische also, dafür jede Menge Plastik. Zehn Prozent davon machen laut Greenpeace Fischernetze, Leinen, Körbe und Bojen aus. Sie gehen oftmals verloren und treiben dann im Meer.

4. Viele Fischarten sind vom Aussterben bedroht

Kabeljau, Thunfisch und andere Arten werden bis zur Ausrottung gejagt und gefischt, von Aal, Makrele, Rotbarsch, Blauflossenthun sowie atlantischem Wildlachs sollte man die Finger lassen. Die Meere sind großteils leergefischt. Allerdings gibt es abhängig von Fischart, Region, Fangmethode beziehungsweise Zuchtbedingungen manche Arten, die man bedenkenlos verzehren kann. Nicht aber jeden Tag, versteht sich. Auch nicht wie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen zweimal in der Woche, sondern eher nur dann und wann.

5. Industrieller Fischfang ist mit Schuld an der Klimakrise

Selbstverständlich betrifft industrieller Fischfang auch den Naturschutz, mindestens genauso heftig ist sein Beitrag zur Klimakrise. Zum einen stoßen die Motoren der Fischflotten in Summe riesige Mengen an Treibhausgasen aus. Zum anderen entstehen welche durch die Kühlung und den Transport. Dazu kommt, dass durch Schleppnetze der Meeresgrund aufgewirbelt wird, Seegraswiesen in Mitleidenschaft gezogen werden und dadurch CO2 in großem Stil freigesetzt. Die Fischerei nach Schollen und Garnelen am Meersegrund ist dabei besonders tragisch. Amerikanischen Forscher:innen zufolge wurden durch die Grundschleppfischerei jährlich 1,5 Gigatonnen CO2 freigesetzt. Mehr als die weltweite Luftfahrt vor der COVID-19-Pandemie ausgestoßen hat. Muss man sich auch einmal vergegenwärtigen. Verschlimmert wird das alles durch die Tatsache, dass eine Seegraswiese am Meeresgrund rund zehnmal mehr CO2 als dieselbe Fläche Wald. Also wenn Fisch, dann möglichst heimisch und Bio.

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