Fridays For Future: Jugend fordert radikale Umweltschutzpolitik

2018 streikt Greta Thunberg allein gegen das Klima. Kurz darauf mobilisieren sich Schüler:innen und Studierende auf der ganzen Welt. Fridays For Future ist geboren.
Die Demonstrierenden gehen jeden Freitag auf die Straße, um gegen die internationale Klimapolitik zu streiken. Auch in Österreich kämpft die Fridays For Future-Bewegung für das Klima. Mit Beginn der Corona-Pandemie musste die weltweite Bewegung ihren Protest zwischenzeitlich digital weiterführen.
Fridays For Future: Definition
„Fridays For Future“ (FFF) ist der Name einer Bewegung von Schüler:innen und Studierenden auf der ganzen Welt. Mit ihrem Protest wollen sie die Weltpolitik dazu bringen, mit härteren Maßnahmen gegen den Klimawandel vorzugehen. Die Proteste finden traditionell freitags während der Schulzeit statt.
FFF: Eine Bewegung von Schweden in die weite Welt
Es ist 2018. Die schwedische Schülerin Greta Thunberg geht seit Kurzem jeden Freitag mit Protest-Schild in der Hand auf die Straße, um die Lücken im Umgang mit dem Klimawandel hinzuweisen. Mit ihrer Aktion löst sie eine weltweite Jugendbewegung aus. In den USA, in Deutschland, aber auch in Österreich ist die Fridays For Future-Bewegung seit Ende 2018 aktiv. Mit der Ausbreitung des Coronavirus und dem Anfang der Pandemie rücken die Anliegen der Klimaaktivist:innen aber medial zunehmend in den Hintergrund. Doch die Bewegung verfolgt weiterhin ihr Ziel.
In Österreich etwa kämpfte die Bewegung erfolgreich gegen den Bau der Lobau-Autobahn, die als Verbindungsstraße die Südosttangente mit der A1-Spange Seestadt Aspern bei der Anschlussstelle Seestadt West verbinden hätte sollen. Weil die Straße durch den Nationalpark Donau-Auen führen sollte, wurde der Bau von Umwelt- und Klimaaktivist:innen immer kritisiert.
Die Forderungen von Fridays For Future Austria
„Wir fordern eine radikale Umweltschutzpolitik in Übereinstimmung mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens und globale Klimagerechtigkeit!“, schreibt Fridays For Future Austria auf ihrer Website. FFF hat in Österreich folgende Forderungen definiert, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen:
- Die Umsetzung der Maßnahmen des Klima-Notstands und des ökologischen Notstands
- Die sofortige Verankerung von Klimaschutz in der Verfassung sowie den Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas bis 2030
- Eine sofort beginnende mindestens lineare Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2025 auf 50 Prozent gegenüber 2005. Bis 2030 soll es die Netto-Null geben.
- Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität. Bei neu erlassenen Maßnahmen soll der Schutz der Biodiversität berücksichtig werden
- Den Stopp fossiler Großprojekte, wie den Neu- und Ausbau von Flughäfen und Autobahnen
- Klimagerechter Gesellschaftsvertrag in Österreich, der Klima-Corona-Deal
Fridays For Future Austria: 7 Grundsätze der Bewegung
Fridays For Future Austria hat auf ihrer Website 7 Grundsätze definiert:
- 1. Sie sind eine von der Jugend ausgehende Bewgung, die alle Menschen anspricht und zusammenbringt.
- 2. Ihr Ziel ist es, die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens und globale Klimagerechtigkeit
- 3. FFF versteht sich als selbstorganisiert und parteiunabhängig. Alle Menschen, die mit ihren Zielen und Forderungen übereinstimmen, haben in der Bewegung Platz.
- 4. Lokal gibt sich FFF die Form, die jeweils den örtlichen gegebenheiten entspricht.
- 5. Wichtig ist FFF, dass die Bewegung auf allen Ebenen (lokal bis national), in demokratischen, grundsätzlich transparenten und offenen Strukturen arbeiten.
- 6. FFF lässt sich nicht von Organisationen und Parteien vereinnahmen
- 7. FFF ist eine gewaltfreie Bewegung. Bei ihren Aktionen hält sich die Bewegung an ihren Aktionskonsens.
FFF: Aktionskonsens
Der Aktionskonsens von Fridays For Future Austria ist auf der Website der Bewegung folgendermaßen definiert:
- Die Aktionen sind gewaltfrei und friedlich
- Die Mitglieder der Bewegung verhalten sich ruhig, besonnen und respektvoll. Das gilt auch gegenüber Einsatzkräften. Von der Bewegung geht keine Eskalation aus.
- Bei einzelnen Aktionen leistet die Bewegung auch gewaltfreien, passiven Widerstand. In diesen Fällen wird vor Beginn der Aktion deutlich darauf hingewiesen. Wer daran teilnimmt, sollte aus Sicherheitsgründen über das Vorgehen und die möglichen Konsequenzen informiert sein.
- FFF achtet darauf, dass sie in der öffentlichen Wahrnehmung ein einladendes Aktionsbild vermittelt.
- Die Aktionen der Bewegungen richten sich niemals gegen Privatpersonen, sondern gegen das System, das das Klima zerstört.
- FFF möchte der breiten, diversen Bevölkerung die sichere Teilnahme am Protest ermöglichen und nimmt daher auf die spezielle Situation und Erfahrungen von einzelnen Personen Rücksicht.
- Bei den Aktionen passen die Teilnehmer aufeinander auf. Keine Person, die an einer Aktion beteiligt ist, wird allein gelassen.
- FFF achtet darauf, dass es jederzeit möglich ist, eine laufende Aktion zu verlassen.
- FFF nimmt die Eindämmung von Pandemien ernst.
Unterstützungsorganisationen nach dem „Fridays For Future“-Vorbild
Nach dem Vorbild von Fridays For Future haben sich mittlerweile zahlreiche Gruppierungen und Unterstützungsorganisationen gebildet. So gibt es unter anderem auch folgende Organisationen:
- Farmers For Future
- Writers For Future
- Artists For Future
- Scientists For Future
- Entrepreneurs For Future
- Parents For Future
- Chrurches For Future