Pkw-Lenker schlägt zu: Die Gewalt gegen die „Letzte Generation“ steigt
Es wird handgreiflich: In der zweiten Protestwoche der „Letzten Generation“ gegen die Klimakrise hat ein Pkw-Fahrer einem Aktivisten in den Bauch geschlagen.
Seit Montag, dem 20. Februar, werden in der Früh ab 8 Uhr wieder Straßen blockiert. Die Mitglieder der Umweltorganisation kleben sich wieder an belebten Verkehrsadern in Wien fest, wollen so auf die anhaltende Klimakrise aufmerksam machen und fordern endlich ein Klimaschutzgesetz. Eines ihrer Anliegen: Tempo 100 auf Autobahnen. Nicht zuletzt deshalb kleben sie sich aus Protest auf Fahrbahnen fest.
Nun ist die die zweite Protestwoche in Folge angebrochen und nachdem es in der Vergangenheit zu wüsten Beschimpfungen und Ausfällen auch von FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp gekommen ist, wird es jetzt gewalttätig.
Am Döblinger Gürtel eskalierte die Lage gleich zweimal
Die Aktionen am Montag fanden am Praterstern, am Döblinger Gürtel und auf einem Überkopfwegweiser der Wiener Südosttangente (A23) statt, wo die Klimaaktivist:innen ein Banner entrollten. Dort blieben sie auch von der Polizei unbehelligt, weil sie den Verkehr nicht blockierten und zogen gegen 15 Uhr wieder ab.
Allerdings eskalierte die Lage am Döblinger Gürtel, und zwar doppelt. Der „Letzten Generation“ zufolge verlor eine Pkw-Lenkerin die Beherrschung und trat auf die Aktivist:innen ein. Davon gibt es keine Video-Aufnahmen, allerdings wie sie herum pöbelt und die Mitglieder der NGO herumschubst.
Gut auf Video dokumentiert ist hingegen ein anderer Vorfall: Ein Autofahrer zerrt einen der Klimaaktivisten grob weg und schlägt ihm dabei in den Bauch. Auch ein anderer Mann reißt NGO-Mitglieder von der Fahrbahn. Bleibt zu hoffen, dass in nächster Zukunft nicht weitere Übergriffe erfolgen und es nicht zu schwereren Körperverletzungen kommt.
Angesichts der fortschreitenden Klimakrise sind die Anliegen der „Letzten Generation“, an deren Aktionen sich nicht nur junge Menschen beteiligen, durchaus ernstzunehmen. Die Folgen sind auch in unseren Breiten zu spüren. Frühlingshafte Temperaturen zu Silvester in Vorarlberg und im Februar im ganzen Land sind nur die aktuellsten Beispiele. Letzten Sommer etwa trocknete der Zicksee im Burgenland völlig aus, allgemein geht Österreichs Seen das Wasser aus.
Pflanzenöl auf Fahrbahn als Protest gegen fossile Brennstoffe
Am Dienstag, dem 21. Februar, kam es zur nächsten Aktion. An der Kreuzung Getreidemarkt-Rechte Wienzeile übergossen Klimaaktivist:innen die Fahrbahn mit ungiftigem, eingefärbtem Pflanzenöl. Auf diese Art und Weise will die „Letzte Generation“ auf die Umweltzerstörung durch den Abbau und Einsatz fossiler Brennstoffe weltweit aufmerksam machen.
Diesmal wurde dem Vernehmen nach niemand verletzt. Allerdings kam es zu neun Festnahmen, die Polizei gab die Fahrbahn wieder frei, nachdem sie gereinigt wurde. Was für die nahe Zukunft seitens der „Letzten Generation“ geplant ist, ist naturgemäß nicht bekannt. Ihre Aktionen beruhen auf einem gewissen Überraschungseffekt.
Die Junge ÖVP will damit politisches Kleingeld machen und verteilt Frühstück auf Wiener Straßen: 11 „Klimakleber“ reagieren.