1. BuzzFeed.at
  2. News
  3. Umwelt

Weil Schifoan is des leiwandste: Ja, aber nur in diesen 7 nachhaltigen Ski-Gebieten

Erstellt:

Von: Sophie Marie Unger

Kommentare

Das Gletscherskigebiet Kaprun bei Sonnenschein und mit frischem Neuschnee.
Wintersport wird durch die Klimakrise mehr als bedroht. © Stefanie Oberhauser/APA Picturedesk

Es ist kein Geheimnis: Die Klimakrise hat unsere Alpen fest im Griff. Die Gletscher sind vom Aussterben bedroht und der Wintertourismus macht‘s oft nicht besser. Wir zeigen euch, was ihr gerade deshalb tun solltet und wo man guten Gewissens wintersporteln kann.

Immer häufiger bekommen wir weiße Streifen, eingebettet im satten Grün ihrer Umgebung, zu Gesicht. Die Rede ist von künstlich beschneiten Pisten. Grund dafür ist klarerweise die Klimakrise: Gletscher schmelzen, Niederschlag in Form von Schnee gibt es immer seltener, weil die Temperaturen auf den Bergen ansteigen. Der renommierte Alpenforscher Werner Bätzing geht sogar davon aus, dass in den kommenden 15 Jahren Skifahren, so wie wir es kennen, nur noch oberhalb von 2.000 Metern möglich sein wird. Doch was kann man als Einzelperson dagegen tun?

Ein guter Anfang ist schonmal, auf‘s Skifahren außerhalb der Saison zu verzichten. Denn das wird meist nur durch Beschneiung möglich. Mehr als 67 Prozent der Pisten in den rund 600 existierenden Skigebieten werden beschneit, die meisten davon befinden sich in Italien. Schneekanonen brauchen nicht nur Unmengen an Energie (für die Beschneiung einer Fläche von einem Hektar werden etwa 20.000 Kilowattstunden Energie benötigt), sondern auch extrem viel Wasser. Pro Saison wird etwa dreimal so viel Wasser verbraucht, wie die Millionenstadt München im Jahr benötigt. 

Die wichtigste Frage gerade am Anfang einer Winterurlaubsplanung sollte daher lauten: Welche Skigebiete beschneien während der Hauptsaison am wenigsten und wo sind diese versteckt? Wir haben euch die nachhaltigsten Skigebiete herausgesucht.

1. Bödele/Vorarlberg

Bödele ist ein Familienskigebiet in Vorarlberg, wo ihr hauptsächlich Naturschnee antrefft. Die längste Abfahrt führt vom Hochälpele aus ins denkmalgeschützte Dorfzentrum von Schwarzenberg. Klimaschutz-Plus: Aufs Bödele gelangt man am besten mit dem gut ausgebauten Öffi-Netz. Beim Kauf einer Skitageskarten werden die Fahrtkosten sogar rückerstattet.

2. Mallnitz/Kärnten

Mehr als die Hälfte des Skigebiets rund um den Ankogel ist mit Naturschnee bedeckt. Zudem ist das gesamte Wintersporterlebnis emissionsfrei. Denn das Bergsteigerdorf im Nationalpark Hohe Tauern hat sich der sogenannten sanften Mobilität verschrieben. Autos müssen am Ortsrand stehen gelassen werden, zu den Unterkünften bringt euch ein kostenloser Shuttle, auf den Berg ein gratis Ski-Bus. Tourengeher:innen kommen übrigens auch auf ihre Kosten.

3. Unterberg/Niederösterreich

Der Unterberg ist das niederösterreichische Naturschneeparadies und mit einer Stunde von der Bundeshauptstadt entfernt der Wintersport-Nahversorger der Wiener:innen. Das geniale dabei ist, dass man auch hier nur mit einem Zubringerbus, der alle unter Voranmeldung einsammelt, zu den Pisten gelangt. Am besten reist man gleich mit dem Zug an, weil dort macht der Bus die erste Station, sprich: Sitzplätze en masse.

4. Hinterstoder/Oberösterreich

Die Einheimischen bezeichnen den Ort als „weißes Loch“, denn hier fällt der Schnee wahrlich noch vom Himmel. Mit dem Auto anzureisen bringt daher weniger, wenn man nicht unbedingt stecken bleiben will. Sanft-mobiler Urlaub ist somit vorprogrammiert. Trotzdem habt ihr alles, was ihr für einen gelungenen Winterurlaub braucht: Einen Kids- und Snowpark und die Stoderer Höhenloipe.

5. Weißensee/Kärnten

Am Weißensee in Kärnten nennt man das nachhaltige Konzept „Slow Wintersports“. Endlich dürfen sich auch mal Einheimische freuen. Denn der Skibus bringt Bergbegeisterte von allen Orten rund um den See zur Bergbahn-Talstation. Neben dem Skifahren gibt es hier zahlreiche Freizeitangebote, die absolut keine Emissionen erzeugen. Wie etwa das Cruisen auf den Ballonreifen-Fatbikes, Vollmondwanderungen oder Eislaufen auf einer der größten Natureisflächen Europas.

6. Johnsbach/Steiermark

Das Bergsteigerdorf Johnsbach hat sich nachhaltigem Alpentourismus verschrieben. Besonders schonend wird hier auch die Natur behandelt. So gelten im Gesäuse-Nationalpark strenge Regeln, was Skitouren betrifft - etwa klare Markierungen und nur geführte Routen. Dort lebende Tiere sollen in ihrem natürlichen Umfeld so wenig wie möglich gestört werden.

7. Mieminger Plateau/Tirol

Der Preis für die mutigste nachhaltige Veränderung erhält die Region rund um das Mieminger Plateau. Vor neun Jahren war hier noch ein regelrechter Skizirkus im Gange. Aufgrund der Klimakrise und der Erkenntnis, ständig beschneien zu müssen, entschied man sich aber, die Lifte und die Abfahrten abzubauen. Heute gibt es hier aber Skitourrouten und Schneeschuhwanderungen in himmlischer Ruhe - mutig!

Natürlich ist damit noch nicht genug getan, wenn‘s um die Bewältigung der Klimakrise geht. Diese Organisationen helfen euch dabei, konstant etwas für den Klimaschutz zu tun.

Auch interessant

Kommentare