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5 Mobilitätskonzepte, die du umsetzen kannst, wenn dir irgendetwas an deiner Zukunft liegt

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Von: Sophie Marie Unger

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Fahrende U-Bahn und Menschen, die vorbeilaufen.
Verkehrsknotenpunkt einer Stadt umgeben von Grünflächen © Denys Nevozhai/Unsplash

Mobilität ist zweifelsohne ein wichtiges Thema des Klimaschutzes. Viele denken dabei automatisch ausschließlich an Verkehr und Transport.

Natürlich ist der motorisierte Verkehr der Hauptübeltäter in der ganzen Klimageschichte. In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Pkw-Verkehr verdoppelt und ist laut österreichischem Verkehrsclub für rund 29 Prozent der heimischen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Deshalb soll dieser große Mobilitätsbrocken natürlich auch hier angeführt werden. Da auf politischer Ebene aber immer noch mit Betonprojekten reagiert wird, wollen wir euch zeigen wie ihr‘s besser machen könnt.

1. Alltagsmobilität

Jo eh klar - Autos mit Verbrennungsmotoren sind schlecht und Radfahren ist gut. Doch dieses Schwarz-Weiß-Denken führt meistens nicht weit. Denn für viele ist gar kein Auto auch keine Option, oder Radfahren aufgrund von gesundheitlicher Beschränkungen nicht möglich. Doch grundsätzlich reicht es ja auch schon, wenn man Neues in bestehende Rahmenbedingungen integriert und bestimmte Ansätze kombiniert. Diese Liste zeigt euch, welche Fortbewegungsmittel und -Innovationen alltagstauglich sind.

2. Reisen

Okay, aufs Reisen komplett zu verzichten wäre für viele einfach nicht drinnen. Dass Österreich aber selbst schon eine besonders vielfältige Destination ist und man sich auch mit weniger zufriedengeben kann, ohne große Persönlichkeitsverluste zu erleiden, hat zuletzt auch die Corona-Pandemie gezeigt. Warum nicht auf jenen Erkenntnissen aufbauen? Besonders unterstützt wurde dieser Ansatz zuletzt vom Klimaticket. Öffentlicher und privater Schienenverkehr, Stadtverkehr und Verkehrsverbünde können um rund 1.000 Euro ein Jahr lang österreichweit genutzt werden. Ausflüge in andere Bundesländer sind mobilitätstechnisch nun besonders leicht plan- und umsetzbar.

Aber auch über die Grenzen hinaus wird nachhaltiges Reisen immer einfacher. So bauen etwa die ÖBB ihr Nachtzug-Angebot ständig weiter aus. Mit 19 Nightjet-Linien und acht weiteren Verbindungen mit Partnern betreiben die ÖBB bereits heute das größte Nachtzugnetz Europas. Bis 2025 wolle man insgesamt 25 europäische Destinationen anfahren. Ab Dezember 2021 könnt ihr es euch bspw. auf der neuen Strecke von Wien nach Paris in einem der 19 brandneuen Nightjets gemütlich machen.

3. Technologie, Di- und Investment

Elektromobilität und hybride Transportmittel sind zwar bekannt, Experten zufolge ist es bis zu einem klimaneutralen Automarkt in Österreich aber noch ein langer Weg. Laut Statistik Austria waren mit Ende September 2021 67.824 rein elektrisch betriebene Pkw (1,3 Prozent) im heimischen Verkehr unterwegs. Sie gelten grundsätzlich als „emissionsfrei“, weil sie im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren keine direkten Emissionen erzeugen. Natürlich wird bei ihrer Produktion CO2 generiert und sie sind auch nur dann wirklich umweltfreundlich, wenn grüner Strom benutzt wird. Auch hinsichtlich der Ladeinfrastruktur und der Batteriesysteme gibt es immer noch Bedenken. CO2-freie Mobilität hat aber noch andere Seiten, die die Forschung zurzeit noch evaluiert.

Überzeugt euch ein Forschungsansatz besonders, könnt ihr auch hier Gutes tun, indem ihr an die Forschungseinrichtungen spendet oder euch an Crowdfundings beteiligt. Auch das Modell des Divestments liegt im Trend. Wenn ihr bereits wisst, dass eure Geldanlagen auch Unternehmen unterstützen, die nicht euren ökologischen Ansprüchen genügen, ist es einfach: Verkauft die entsprechenden Anteile, wechselt eure Bank oder Versicherung und wählt eine nachhaltige Alternative. Über Facing Finance bekommt ihr übrigens Infos über viele Unternehmen und deren Investitionen in fossile Energien sowie weitere kontroverse Geschäftsfelder.

4. Bildung

Seid ihr Selbermacher:innen? Dann leistet doch einen Klimabeitrag in Form von Aus- und Weiterbildungen. Von Bachelor- und Masterstudiengängen über Colleges bis hin zu einfachen Seminaren: Das Thema nachhaltige Mobilität fließt hierzulande bereits in viele Bildungsbereiche ein. An der BOKU (Universität für Bodenkultur) in Wien könnt ihr Mobilitätsmanagement studieren, an der Donauuniversität in Krems wird im Rahmen eines Semesters eine Weiterbildung zum/zur Mobilitätsmanager:in angeboten und auf der Fachhochschule Kufstein in Tirol kann man sich im Masterstudium auf Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement spezialisieren.

Als Lehrpersonen habt ihr besonders großen Einfluss auf die Denkweisen Jüngerer und könnt schon früh nachhaltiges Bewusstsein schaffen. Viele Themen zu Umwelt und Klimaschutz sind ja bereits im Lehrplan verankert, wollt ihr jedoch näher auf Mobilitätskonzepte eingehen, könnt ihr die Unterrichtsmaterialien von klimaaktiv.at verwenden - hier ist für jede Schulstufe etwas dabei.

5. Stadtentwicklung

Die Weiterentwicklung einer Stadt ist ein Punkt, der im Mobilitätskontext immer wieder vergessen wird. Und auch wenn man nicht direkt auf konkrete Pläne der Stadtregierung einwirken kann, gibt es auch hier einige Möglichkeiten, wie ihr zugunsten des Klimaschutzes handeln könnt. Wird etwa viel Beton verbaut, so geschieht dies meistens auf Kosten von Grünflächen, die man wiederum benötigt, um CO2 zu neutralisieren. Als Einzelperson oder Firma kann man bspw. die Begrünung der Hausfassade beantragen und somit die verlorenen Grünflächen zum Teil wiederherstellen. Mit den sogenannten BeRTA-Modulen kann dies sogar ohne große bauliche Veränderungen erfolgen und eine Förderung gibt‘s auch.

Beim Wohnortwechsel - das betrifft meistens den Umzug aufs Land - sollte man sich über das Mobilitätsangebot und die aufkommenden Kosten im Klaren sein. Laut Berechnungen des VCÖs hat eine durchschnittliche 4-köpfige Familie monatliche Wohn- und Mobilitätskosten von 1.010 Euro – wenn sie kein Auto hat. Mit einem Auto steigen die Kosten um zwei Drittel auf 1.690 Euro. Zudem können aktuelle Arbeitskonzepte, wie etwa Home Office, Arbeitswege verringern. Beim Jobwechsel sollte das daher unbedingt angesprochen werden.

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