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Über 2 Millionen im Halbjahr: Auf den Autobahnen sind mehr Lastwagen als vor Corona unterwegs

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Von: Christian Kisler

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Montage: Lkw und Pkw auf einer Autobahn, ein Lastwagen auf einer Schnellstraße
Auf Österreichs Autobahnen sind mehr Lastwagen unterwegs als vor Beginn der Pandemie. © Franz Neumayr/AustrianImages Westend61/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

Bei drei Viertel der Zählstellen waren im ersten Halbjahr mehr Lastwagen unterwegs als vor Beginn der Pandemie. Pkw sind weit weniger gezählt worden.

Um es gleich zu Beginn klarzustellen: Die COVID-19-Pandemie ist noch nicht vorbei, auch wenn es sich bei vielen Gelegenheiten so anfühlen mag. Aber es gab eben auch eine Zeit VOR Corona, du erinnerst dich vielleicht dunkel. Eine Zeit, bevor es Lockdowns gab, die auch den Verkehr auf Straßen und Autobahnen beeinflusst haben. Weil eben weniger Menschen ins Auto gestiegen sind, und weil weniger mit Lastwagen transportiert wurde.

Das hat bis jetzt Auswirkungen. Um es kurz zu machen: Im ersten Halbjahr 2021 sind tatsächlich mehr Lastwagen auf österreichischen Autobahnen unterwegs gewesen als vor Beginn der Pandemie, dafür doch deutlich weniger Autos. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass in Summe auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen über sechsmal so viele Pkw wie Lkw von A nach B fahren.

An neun von zehn Autobahnzählstellen sind weniger Pkw vorbeigedüst

Die Asfinag, die Bundesstraßen und Autobahnen plant und baut, hat in dem angegebenen Zeitraum auf der A23 bei der Zählstelle Donauinsel rund 28,7 Millionen Autos registriert, so viele wie nirgendwo sonst in Österreich. Das sind gegenüber dem ersten Vor-Corona-Halbjahr 2019 immerhin um 3,1 Millionen Autos weniger.

Das ist ein Trend, der sich fortsetzt, sind doch an neun von zehn Autobahnzählstellen weniger Pkw vorbeigedüst als im ersten Halbjahr 2019. Bei mehr als der Hälfte waren es über fünf Prozent weniger Autos. „Der hohe Spritpreis wirkt dämpfend, auch Homeoffice wird heute stärker genutzt als vor der Pandemie“, erklärt Michael Schwendinger vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). „Im Ballungsraum Wien wirkt auch die seit März geltende flächendeckende Parkraumbewirtschaftung.“

Bei drei von vier Zählstellenwaren mehr Lastwagen unterwegs

Ein anderes Bild bei Lkw: Der Lastwagen-Verkehr liegt in Österreich schon jetzt über dem Vor-Corona-Niveau. Konkret waren bei drei von vier Zählstellen im ersten Halbjahr mehr Lkw unterwegs als im Vergleichszeitraum 2019. Was heißt das in Zahlen? Im Schnitt rollten rund 2,5 Millionen Lastwagen an den einzelnen Zählstationen vorbei, die meisten im Abschnitt Haid und Traun mit rund 2,8 Millionen

„Beim Güterverkehr ist auf mehreren Ebenen anzusetzen und dabei kann Österreich von der Schweiz lernen. Zum einen ist die Einhaltung des Tempolimits, und das beträgt für Lkw 80 km/h, verstärkt zu kontrollieren, und zwar wie in der Schweiz ohne großzügige Toleranzgrenzen“, so Schwendinger. „Zum zweiten sind Güter verstärkt auf die Bahn zu verlagern. Eine zentrale Rolle spielen dabei Gleisanschlüsse für Betriebe, die bahnaffine Güter produzieren oder benötigen.“

Gefordert sind schlussendlich wir alle. Denn auch unser Konsumverhalten hat Einfluss auf den Transport mit Lastwagen: Wegwerfprodukte meiden, dafür auf Langlebiges setzen, außerdem, wenn möglich, lieber regionale und saisonale Ware kaufen. So können viele Transportkilometer vermieden werden.

Übrings: Geringes Tempo ist auf mehrere Weisen sinnvoll: Tempolimit 80 auf Bundesstraßen führt zu weniger Verkehrstoten.

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