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„Sie tragen historische Verantwortung“: Klimaaktivist:innen stürmen Wirtschaftskammer-Event

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Von: Johannes Pressler

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Die Wirtschaftskammer sei „der größte Klimaschutz-Blockierer Österreichs“, kritisieren die jungen Aktivist:innen rund um Lena Schilling.

Sie hat sich zu einer der lautesten österreichischen Stimmen im Kampf gegen die Klimakrise entwickelt. Die Rede ist von Lena Schilling, Klimaaktivistin, Autorin und Sprecherin des Jugendrats Wien, der sich für eine klimagerechte und soziale Zukunft einsetzt. Anstatt die Glasscheibe eines Kunstwerks zu beschmieren oder sich an einer Straße festzukleben, entschied sich Schilling am Dienstag (22. November) gemeinsam mit weiteren Aktivist:innen für eine Art des Protests, wie wir sie in Österreich so bisher nur selten gesehen haben. Zielscheibe der Aktion war die Wirtschaftskammer (WKÖ) und ihr Präsident, Harald Mahrer.

Schilling & Co. unterbrechen Wirtschaftskammer-Event

In der Veranstaltung der Wirtschaftskammer, moderiert von Claudia Reiterer (ORF), sollte es eigentlich um die „Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien“ gehen. Die Rede von Präsident Mahrer, seit Jahren ein prominentes ÖVP-Mitglied, wird dann aber plötzlich von mehreren Aktivist:innen unterbrochen. Schilling wendet sich auf der Bühne direkt an den WKÖ-Präsidenten: „Herr Mahrer, sie tragen eine historische Verantwortung und die haben sie bisher nicht wahrgenommen. Kein bisschen - und das muss sich verändern.“

WKÖ-Präsident Mahrer: „Anpacken statt ankleben“

Nachdem die Klimaaktivist:innen darum gebeten werden, die Bühne zu verlassen, übernimmt Mahrer wieder das Mikrofon und beschwert sich über „die Intoleranz einer bestimmten Gruppe, unterschiedliche Meinungen nicht zu akzeptieren“. Schilling kontert aus dem Publikum: „Meinungsvielfalt und wissenschaftliche Fakten sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe!“ Mahrer fügt abschließend dem verbalen Hin und Her noch ein zynisches „Anpacken statt Ankleben“ hinzu.

Klimaschutz: Nicht erste Kritik an WKÖ

Es ist nicht das erste Mal, dass die Wirtschaftskammer, großteils in der Hand von ÖVP-nahen Personen, dafür kritisiert wird, im Kampf gegen die Klimakrise auf der Bremse zu stehen. Alleine in diesem Jahr forderte Präsident Mahrer unter anderem, die CO2-Bepreisung nicht durchzuziehen und die Mineralölsteuer zu verringern. Selbst das Institut für Höhere Studien (IHS) stellte 2021 in einer Studie fest, dass die WKÖ zu den tendenziell bremsenden Kräfte zählt, warum hierzulande so wenig konkrete Klimaschutzmaßnahmen gesetzt werden.

Passend dazu: Klimaproteste in Österreich - ein Drittel der Menschen will Gefängnisstrafen für „Letzte Generation“.

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