„Sans ned so empfindlich“: Klimaaktivist von Klimt-Protest im Schlagabtausch mit ÖVP-Politiker
Ein Klimaaktivist der „Letzten Generation“ und Karl Mahrer von der Wiener ÖVP lieferten sich am Wochenende ein hitziges Diskussionsmatch.
Knapp zwei Wochen ist es her, dass Klimaaktivisten die Glasscheibe vor einem Klimt-Gemälde im Leopold Museum mit Öl beschmiert haben. Es war eine weitere Protestaktion der Gruppe „Letzte Generation“, die damit die derzeitige Klimapolitik der Bundesregierung kritisiert. Wie man mit solchen Aktionen umgehen soll - darüber wird selbst zwei Wochen später noch diskutiert. Und zwar immer hitziger.
„Letzte Generation“: Debatte über Protestaktionen
Die Kunst sei „im Fadenkreuz“ des Klimaaktivismus. Das war am Sonntag (27. November) das Motto einer Online-Diskussionsrunde vom „Der Standard“. Zu Gast waren unter anderem der Klimaaktivist Florian Wagner. Er ist Pressesprecher der „Letzten Generation“ in Österreich und eine der beiden Personen, die für den Klimt-Protest im Leopold Museum verantwortlich ist. „Viele Menschen müssen einfach mal provoziert werden. Diese gemütliche, schweigende Ablehnung bringt uns in die Klimakatastrophe“, sagte Wagner bei „Standard mitreden“ und rechtfertigt damit die Protestaktionen der „Letzten Generation“.
Wagner zu ÖVP-Mahrer: „Sans ned so empfindlich“
Der Standpunkt der ÖVP ist bei diesem Thema kein Geheimnis. Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm sagte schon zuletzt, dass sie für diese Art von Klimaaktivismus „kein Verständnis“ habe und „diese Chaostruppe“ mit dem „Theater“ nur das Gegenteil erreichen würde. Nicht viel anders klang das während der „Der Standard“-Diskussionsrunde bei Karl Mahrer, Landesparteichef der Wiener ÖVP. Besonderes Highlight war dieses hitzige Hin und Her mit Wagner:
- Mahrer: „Für mich ist die Conclusio der bisherigen Diskussion: Ich erkenne immer mehr - die Klimaaktivistinnen und -aktivisten, sie suchen nicht die Lösung, sie suchen die Bühne. Die Bühne haben sie, aber zum falschen Thema. Nämlich zum Aktionismus statt zum Klimaschutz.“
- Wagner: „Ja dann nutzen Sie halt Ihre Bühne, Herr Mahrer. Das ist doch Heuchelei. Einfach traurige Heuchelei.“
- Mahrer: „Herr Wagner, ich glaube, mit persönlichen Untergriffen und Beleidigungen werden wir nicht weiterkommen. Ich lade Sie jederzeit...“
- Wagner: „Sans ned so empfindlich. I bin ah ned so empfindlich.“
Passend dazu: 11 Tweets, die zeigen, wie gespalten die Meinungen zum Klimt-Protest sind.