Klimaproteste in Österreich: Ein Drittel der Menschen will Gefängnisstrafen für „Letzte Generation“
Für zahlreiche Leute in Österreich scheint die Gruppe „Letzte Generation“ mit ihren Protesten zu weit zu gehen.
Es sind Bilder, die beinahe schon zum Alltag gehören. Junge Menschen, die aus Protest aufgrund der nicht ausreichenden Klimapolitik ein Zeichen setzen wollen. Manchmal trifft es Kunstwerke, die mit Öl oder Lebensmitteln beworfen werden, andere Male werden mit Klebeaktionen die Autostraßen blockiert. Eines steht jedenfalls fest: Die Proteste der Gruppe „Letzte Generation“ werden österreichweit diskutiert und der Diskurs um die Klimakrise bleibt dadurch in der Mitte unserer Gesellschaft. Einziges Problem: Für eine große Mehrheit der Österreicher:innen gehen die Proteste anscheinend zu weit.
„Letzte Generation“-Umfrage: Mehrheit für Strafen
Wie mit den Aktivist:innen der „Letzten Generation“ umgegangen werden soll - das wollte eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Unique Research, in Auftrag gegeben von „Heute“, herausfinden. 78 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Protestierenden bestraft werden sollten. 35 Prozent aus der Umfrage wünschen sich sogar Gefängnisstrafen für die Klimaaktivist:innen. Nur 14 Prozent sind gegen jegliche Art von Bestrafung. Männliche Befragte würden Haftstrafen bevorzugen, Frauen sind am ehesten für Geldbußen.
Grüne zeigen am meisten Verständnis
Wie politisch brisant das Thema ist, zeigt ein Blick auf die unterschiedlichen Ansichten der Österreicher:innen, abhängig von den Parteien, zu denen sie sich zugehörig fühlen. Am meisten Verständnis für die „Letzte Generation“-Proteste haben nämlich die Anhänger:innen der Grünen. Zwar fordern auch von ihnen 59 Prozent eine gewisse Strafe, aber nur sieben Prozent heißen eine Gefängnisstrafe gut. Ganz anders sehen das die FPÖ-Fans. 53 Prozent, also mehr als die Hälfte von ihnen, wünschen sich den Knast für die Klimaaktivist:innen.
Im Kampf gegen den „Klimakollaps“
Seit rund einem Jahr gibt es nun die „Letzte Generation“. Die Gruppe ist ein Bündnis von Aktivist:innen aus der Umweltschutzbewegung mit dem Ziel, die österreichische und deutsche Bundesregierung zum konkreten Handeln im Kampf gegen die Klimakrise zu zwingen. Sie bezeichnet sich selbst als „die erste Generation, die den beginnenden Klimakollaps spürt - und die Letzte, die ihn noch aufhalten kann“. Bleibt nur zu hoffen, dass die Message auch in der breiten Gesellschaft mit der Zeit immer mehr ankommt.
Passend dazu: „Bin sehr sorgfältig umgegangen“: Klimaaktivist von Klimt-Protest meldet sich zu Wort.