6 Fakten über Neandertaler, die dich ziemlich überraschen werden

Hast du gewusst, dass Neandertaler laute sowie hohe Stimmen hatten und künstlerisch aktiv waren? Ich wusste es nicht.
Wenn man einen Nobelpreis erhält, muss die Arbeit schon etwas ganz Besonderes gewesen sein. So beim schwedischen Evolutionsforscher Svante Pääbo, der für seine Entdeckungen zur menschlichen Evolution und zu den Vorfahren des Menschen den Nobelpreis 2022 für Physiologie bzw. Medizin erhalten hat. Pääbo fand heraus, wie Gene des Neandertalers die menschliche Gesundheit beeinflussen - und zwar noch bis heute. Dass die ausgestorbenen Verwandten des Menschen auch sonst einige Tricks auf Lager hatten, zeigen diese sechs Fakten:
1. Neandertaler machten Kunst
Nicht erst der Mensch tobte sich kreativ aus, auch Neandertaler sollen sich zuvor schon in Kunst geübt haben. Zu dieser Erkenntnis kamen Forschende, die drei Höhlen in Spanien genauer untersuchten. Die dortigen Zeichnungen von Tieren, Punkten und geometrischen Zeichen sowie Handabdrücken sollen mindestens 64.000 Jahre alt sein. Der Homo sapiens kam jedoch „erst“ 20.000 Jahre später nach Europa. Kunst war also bei den Neandertalern schon Tradition.
2. Sie teilten sich Gene mit Mammuts
Bis zu fünf Tonnen wurden Wollhaarmammuts schwer. Sie gelten als Vorfahren unserer heutigen Elefanten. Für die Neandertaler waren sie ein beliebtes Jagdobjekt. Die beiden lieferten sich aber nicht nur erbitterte Battles, sondern scheinen auch eine Gemeinsamkeit zu haben: ihre Gene. Das liegt daran, dass sie sich beide an die kalte Umwelt in Eurasien anpassen mussten. Zudem starben beide Spezies zur gleichen Zeit aus. Wie eine Studie aus dem Jahr 2019 belegt, teilten sich Neandertaler und Wollhaarmammuts daher dieselben genetischen Merkmale.
3. Neandertaler waren verdammt gute Jäger
Okay, im ersten Moment klingt das nicht so überraschend. Sieht man sich die Jagd-Skills der Neandertaler aber etwas genauer an, ist es umso beeindruckender. Sie schreckten nämlich nicht mal vor den größten und stärksten Tieren zurück. Die Knochenstruktur der Neandertaler soll so stark wie jene eines modernen Rodeo-Performers gewesen sein. Neben der Kraft sollen sie zudem auch extrem geschickt mit den Händen gewesen sein und hatten hervorragende Jagd-Strategien, wie eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigt.

4. Sie hatten laute, hohe Stimmen
Es ist ein beliebtes Vorurteil, aber nein, Neandertaler haben nicht gegrunzt. Im Gegenteil, sie hatten eine gemeinsame Sprache - auch wenn mit einem nicht so großen Vokabular wie der Mensch. Von der Tonalität her sollen sie sich aber deutlich von der menschlichen Stimme unterscheiden. Das liegt am Körperbau der Neandertaler. Die Form ihrer Kehle, die große Brust und ihre Statur - das alles sind Gründe, warum Neandertaler eine mit Abstand höhere und lautere Stimme als der Mensch gehabt haben sollen.
5. Begräbnisse gab es schon bei den Neandertalern
Ein weiteres kleines Indiz, wie Neandertaler die Evolution des Menschen beeinflusst haben. Kein anderer Primat und keine andere Spezies, die vor dem Menschen gelebt hat, veranstaltete eigene Begräbnisse für ihre Verstorbenen. Neandertaler aber sollen einige ihrer Toten begraben haben. Dem noch nicht genug, sollen sie das Grab sogar mit Blumen geschmückt haben. Was im ersten Moment ganz logisch klingt, hat eigentlich ganz große Bedeutung. Zu dieser Zeit Blumen zu pflücken, bedeutete für die Neandertaler nämlich, sich oftmals in Lebensgefahr zu begeben. Kein Risiko war ihnen zu groß, um ihre Verstorbenen gebührend zu ehren.
6. Schon bei ihnen wurde mit Feuer gekocht
Ein weiterer Fun Fact, den der Neandertaler dem Menschen voraus hat. Die Primaten waren nämlich verdammt gut darin, Feuer zu kontrollieren. Zum einen nutzten sie es dazu, ihr Essen zu kochen - gleichzeitig verwendeten sie Feuer aber auch dafür, um ihre Werkzeuge und Waffen zu perfektionieren. Was würde ich nicht alles geben, um in einer Koch-Session des Jamie Olivers der Steinzeit dabei zu sein. Wäre ich nur rund 400.000 Jahre früher auf die Welt gekommen.
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