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Richtig fein: Unser Wappentier, der Seeadler, ist nicht mehr ausgestorben

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Von: Sophie Marie Unger

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Seeadler bei seinem Beutezug und das österreichische Wappen an der Grenze zu Bayern.
Juhu unser Wappentier, der Seeadler, ist zurück. (Fotomontage) ©  South West News Service/APA Picturedesk/BuzzFeed

Der Seeadler, das österreichische Wappentier, galt ab den 1950er Jahren als ausgestorben. Dank intensiver Schutzmaßnahmen feiert er nun sein österreichisches Comeback.

Juhu unsere Seeadler sind zurück und sie sind mehr als bereit, sich zu vermehren. Bereits 44 Brutpaare wurden laut WWF Österreich (World Wildlife Fund) im Jahr 2021 gesichtet. Das ist richtig viel, wenn man bedenkt, dass die Vögel noch im Jahr 2000 als ausgerottet galten. Eine aktuelle WWF-Studie zeigt, wie der neue Höhenflug der Seeadler zustande kam.

Geschichte und Comeback

Ursprünglich kommt der Seeadler ja von den europäischen Meeresküsten daher. Nach und nach fand er sich dann auch in der Nähe von großen Flüssen, Seen und Feuchtgebieten in Binnenländern ein, bevor er im 20. Jahrhundert durch Verfolgung, Pestizideinsatz und Lebensraumzerstörung ausgerottet wurde. Zusammen mit Naturschutzmaßnahmen gelang dem österreichischen Wappentier ein Riesenerfolg, denn vor wenigen Jahren wurden erstmals wieder Jungvögel in den March-Auen im Osten Niederösterreichs nachgewiesen. Seitdem hat sich die Population des Greifvogels wieder stabilisiert.

Wo bekommt man die Greifvögel nun zu Gesicht?

Wertvollen Lebensraum finden die Seeadler heute in Niederösterreich, dem Burgenland, der Steiermark und in Oberösterreich. Wer auf Birding (Vogelbeobachtung) steht, sollte daher etwa dem Waldviertel, dem Nationalpark Donau-Auen und dem Nordburgenland einen Besuch abstatten. Dort befinden sich die wichtigsten Brutgebiete, weil zahlreiche mächtige Horstbäume, Fische und eine intakte Naturlandschaft vorhanden sind. Dabei sollte man aber darauf achten, dass sie sich nicht bedroht fühlen.

Wodurch werden Seeadler bedroht?

Laut der aktuellen WWF-Studie stellen neben der Lebensraumzerstörung und dem Pestizideinsatz vor allem folgende Aspekte Bedrohungen für Seeadler dar:

Welche Maßnahmen retten die Seeadler?

Da die Wildtierkriminalität auch weiterhin hoch ist, setzen Naturschutzorganisationen wie der WWF auf stärkere Kontrollen und eine konsequentere Strafverfolgen. Damit diese vollzogen werden können, bedarf es eine breite Aufklärung der Bevölkerung sowie eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Exekutive, Justiz und Wissenschaft. Zudem versucht man, während der Brutzeit vermehrt Schutzzonen einzuführen, die auf ein Betretungsverbot und ein Verbot von forstlichen Arbeiten hinauslaufen.

Um nähere Information über das Verhalten der Vögel zu erhalten, wurden nun sechs Jungadler in Niederösterreich und im Burgenland mit GPS-GSM-Sendern ausgestattet. „Sender liefern wichtige Erkenntnisse über Flugrouten oder Paarungsverhalten. So können wir die Schutzmaßnahmen laufend optimieren“, sagte WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides. Einen großen Erfolg erzielten Umweltschutzorganisationen zuletzt mit dem Bau-Stopp der Lobau-Autobahn. „Intakte und ruhige Naturlandschaften“ seien die wichtigste Voraussetzung für die scheuen Seeadler. Das ist ja schon mal was.

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