1. BuzzFeed.at
  2. News
  3. Umwelt

8 nachhaltige Open-Air-Festivals, die dir nicht nur den Sommer, sondern auch deine Zukunft versüßen

Erstellt:

Von: Sophie Marie Unger

Kommentare

Glastonbury Festival und Open Air St. Gallen
Was gibt‘s Besseres als Open-Air-Festivals? Grüne Open Air Festivals! © Instagram

Die Festival-Saison steht in den Startlöchern. Doch auch Feiern ist in vielen Fällen nicht unbedingt umweltfreundlich. Diese Festivals steuern gegen.

Läuft man am dritten Tag eines Open-Air-Festivals über den Zeltplatz, kann es schon mal vorkommen, dass man vor lauter Müll das eigene Zelt nicht mehr findet. Lieb gemeint, aber Müllchips allein, die einem bei der Abgabe eines Sackerls zwei Euro bringen und meist eh irgendwo verloren gehen, helfen halt leider auch nicht wirklich weiter. Und da nach coronabedingter Pause der Ansturm auf Open Air Festivals wohl extrem sein wird, scheint sich die Lage zusätzlich zuzuspitzen. Diese europäischen Festivals wollen das nicht einfach so stehen lassen und ihre Party-Zonen grüner gestalten.

1. Open Air St. Gallen

Musikalisch hat sich das Open Air St. Gallen ja bereits einen Namen gemacht. Was viele nicht wissen: Das von 30. Juni bis 3. Juli stattfindende Festival bemüht sich seit Jahren, alles nachhaltiger zu gestalten. Freiwillige Helfer:innen alias „Trash Heroes“ sorgen dafür, dass das Gelände nicht zugemüllt wird. Sie klären die Besucher:innen über die Abfall-Problematik auf und verteilen Müllsäcke. Das Festival wird außerdem vollständig mit Ökostrom versorgt. Damit mehr Festivalbesucher:innen mit der Bahn anreisen, bekommt man 50 Prozent Nachlass auf Bahntickets. 2019 sind laut Veranstalter rund 83 Prozent der Besucher:innen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Fahrrad oder zu Fuß angereist. Für sein langjähriges Engagement wurde das Festival 2020 mit dem Green Operations Award ausgezeichnet.

2. Paleo Festival

Das Paleo Festival Nyon findet alljährlich Ende Juli (19.-24. Juli 2022) in der französischen Schweiz am Genfersee statt. Ökologisch zeichnet sich das Festival vor allem durch seine nachhaltige Kulinarik aus. Das Essen ist bio und regional, vegetarisch und vegan. Seit 2019 arbeitet das Festival mit der App Too Good To Go zusammen, damit unverkaufte Lebensmittel nicht im Müll landen. Die Europäische Festivalvereinigung verlieh dem Festival sogar den „Green’n’Clean Award“.

3. Glastonbury Festival

Mit rund 177.000 Besucher:innen pro Jahr gehört das Glastonbury Festival in England zu den größten Festivals der Welt. Seit mehr als 25 Jahren arbeiten die Festivalbetreiber:innen mit Oxfam, Greenpeace und WaterAid zusammen, die auch vor Ort für Bewusstseinsbildung in Sachen Klima- und Umweltschutz tätig sind. Seit 2019 gilt auf dem Festivalgelände ein Verbot für Einweg-Plastikflaschen. Besucher:innen können selbst eine Trinkflasche aus Metall mitbringen oder vor Ort kaufen. Neu aufgestellte Wasserhähne bieten kostenfreies Trinkwasser an.

4. Free Tree Open Air

Ja, auch in heimischen Sphären findet man grüne Best Practice Beispiele. Genau genommen tut sich Oberösterreich da mit seinem Free Tree Open-Air-Festival hervor. Dieses Jahr findet es von 12. bis 14. August in Teiskirchen statt und stellt neben Kultur-Highlights und Workshops den respektvollen Umgang mit der Natur in den Mittelpunkt. Unter anderem werden die Dekorationen und Sitzgelegenheiten aus recyceltem Material hergestellt. Dafür hat das Festival bereits mehrere „Green Event Austria Awards“ abgesahnt.

5. Melt! Festival

Auch unsere deutschen Nachbar:innen haben einige grüne Open-Air-Festivals zu bieten. Bereits am 12. Juni geht es etwa auf der Halbinsel Ferropolis nahe Dessau mit dem Melt! Festival los. Das Festival arbeitet ebenfalls mit einigen NGOs wie Oxfam oder Viva con Agua zusammen. Im Sanitärbereich wird keine Chemie verwendet, sondern Komposttoiletten bereitgestellt. Auch top: Die Veranstalter:innen organisieren eine mehrtägige Fahrradanreise von Hamburg und Berlin aus.

6. Tollwood

Weiter geht‘s nach München, wo von 16. Juni bis 17. Juli das Tollwood Festival über die Bühne geht. Es ist zwar kein klassisches Camping Festival, trotzdem hat es einiges zu bieten. Tageweise kann man hier also Kunst, Kultur und vielseitige Gastronomie genießen. Es wird zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt und stellt Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen 150 Quadratmeter Standfläche umsonst zur Verfügung.

7. INNROCKreloaded

Zurück in Österreich können sich Rock- und Metal-Fans auf das INNROCKreloaded von 4. bis 6. August in Radeld/Tirol freuen. Das Line-up kann sich sehen lassen und bietet Genre-Musik vom Feinsten. Die Veranstalter:innen des offiziellen „Green Event Tirol Basic“ haben zudem ein tolles Nachhaltigkeitskonzept ausgearbeitet, das unter anderem ein Shuttle-Service, regionale Speisen sowie Pfandteller und -gläser beinhaltet.

8. Roskilde Festival

Wer‘s doch bissl größer mag, sollte aufs Roskilde in Dänemark. Es ist das größte Festival in Nordeuropa und bekannt für sein soziales Engagement. Seit seiner Gründung 1971 hat es bereits über 25 Millionen Euro an gemeinnützige Organisationen gespendet, beispielsweise Ärzte ohne Grenzen, Amnesty International und verschiedene Flüchtlings-Initiativen. Acht Tage lang (25. Juni bis 02. Juli) wird hier versucht, so nachhaltig und sozial wie möglich zu agieren. 2015 bekam es deshalb auch den Green Operations Award verliehen. Bislang sammelte das Festival mehr als 27,5 Tonnen übrig gebliebene Lebensmittel und spendete sie an Tafeln und Obdachlosenheime.

Nachhaltige Konzepte in Clubs werden übrigens auch immer beliebter, so wie jenes, das aus Körperwärme Energie herstellt.

Auch interessant

Kommentare