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Johannes Rauch sagt Rauchen auch wegen der Klimakrise den Kampf an

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Von: Sophie Marie Unger

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Eine Person, die raucht und Österreichs Gesundheitsminister Johannes Rauch
Rauchen schadet maßgeblich der Umwelt. Österreich will gegensteuern. © Steinmaurer/Schmidt/APA-Picturedesk

Heute ist Weltnichtraucher:innentag: Neben den bekannten Gesundheitsrisiken will die Regierung heuer auch auf Umweltschäden durch Tabakkonsum aufmerksam machen.

Rund 1,8 Millionen Österreicher:innen greifen täglich mindestens einmal zur Zigarette. Das sind 21 Prozent der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren – damit bleibt Österreich im Europa-Vergleich weit vorne, obwohl die Zahl der Rauchenden wegen Teuerung, wegen des Rauch-Verbots in Innenräumen und wegen eines gesteigertem Gesundheitsbewusstseins bereits gesunken ist. Eine Tatsache, die den Sinkflug weiter ankurbeln wird, ist, dass der Tabakanbau die Umwelt massiv schädigt. Gesundheitsminister Johannes Rauch möchte deshalb letzteren Aspekt heuer in den Fokus stellen und kündigt diesbezüglich auch eine eigene Nikotinstrategie an, die der Klimakrise den Kampf ansagen soll.

3,5 Millionen Hektar Land für Tabakanbau 

Für den Tabakanbau werden jährlich 3,5 Millionen Hektar Land zerstört, darunter befinden sich auch 200.000 Hektar Wald. Fatal, denn Wälder mildern extreme Klimaverhältnisse wie Hitze, Frost, Trockenheit und Stürme. Sie produzieren Sauerstoff, reinigen Luft und Wasser und verhindern Bodenerosion und müssen daher massiv geschützt werden. Und nicht nur das: Die Tabakproduktion erschöpft den Planeten an Wasser, fossilen Brennstoffen und Metallressourcen. Für eine Tonne Rohtabak werden etwa 3 Millionen Liter Wasser benötigt.

4,5 Billionen Zigarettenstummel

Während die Produktion bereits ordentlich der Umwelt zusetzt, verursacht die weitere Lieferkette aufgrund langer Transportwege enorme Treibhausgasemissionen. Nach dem gesundheitsschädlichen Konsum ist das Abfallprodukt ebenfalls problematisch. 4,5 Billionen Zigarettenstummel werden jedes Jahr weltweit nicht ordnungsgemäß entsorgt, wodurch riesige Mengen Giftmüll entstehen. Durch Niederschlag können die Giftstoffe aber auch aus Zigaretten ausgeschwemmt und durch den Boden in unser Grundwasser sickern, womit es schließlich in unserem Trinkwasser landet. Die aufgenommenen Stoffe wie Cadmium, Arsen und Quecksilber sind dabei krebserregend. Achtlos entsorgte Stummel führen oftmals auch zu Waldbränden, die ebenfalls CO2 produzieren und Lebensraum zerstören.

Nationale Tabak- und Nikotinstrategie

Gesundheitsminister Johannes Rauch hat nicht zuletzt deshalb ein klares Ziel: „Mein Haus wird daher gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium kontinuierliche und wirksame Maßnahmen ergreifen, um die negativen gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen des Konsums von Tabak- und neuartigen Produkten zu minimieren“, kündigt Rauch an. Bis Herbst 2022 soll bereits eine ausgeklügelte nationale Tabak- und Nikotinstrategie stehen. Dafür wird derzeit mit 48 maßgeblichen Institutionen und Organisationen zusammengearbeitet. Bereits 600 Vorschläge, Empfehlungen und Erfolgsmodelle werden nun ausgearbeitet. Die Strategie soll sehr breit angelegt werden, neben den herkömmlichen Tabak- und verwandten Erzeugnissen auch alle neuartigen Produkte wie etwa Nikotinbeutel mit umfassen.

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