Wie Google Maps: eine interaktive Karte, mit der du einfach Second-Hand-Läden und Co findest

Second-Hand-Geschäfte, Unverpackt-Läden oder Tausch- und Reparaturmöglichkeiten ganz einfach finden? Mit der ReUse Revolution Map von Greenpeace ist das möglich.
Die Klimakrise ist da, darüber müssen wir nicht mehr diskutieren. Auch wenn es Aufgabe von Staaten und Industrie ist, den Schaden so klein wie möglich zu halten, willst vielleicht auch du als Einzelperson etwas tun, damit es zumindest nicht schlimmer wird. Auf Autos verzichten und auf Öffis oder Fahrräder umzusteigen ist eine Möglichkeit. Weniger bis gar keine Tierprodukte zu essen, eine andere.
Und die dritte Möglichkeit ist natürlich, deinen Konsum nachhaltig zu ändern, sprich: Kleidung und sonstige Dinge second hand zu kaufen oder reparieren zu lassen beziehungsweise Lebensmittel ohne Verpackung in darauf spezialisierten Geschäften zu erwerben. Doch oft weiß man gar nicht genau, wohin man da gehen soll. Greenpeace Österreich will mit einer interaktiven Online-Landkarte aushelfen. Dort findest du nicht nur umweltfreundliche alternative Einkaufmöglichkeiten für Lebensmittel, Kleidung, Kosmetik, Möbel und Co. Und du kannst sie auch selbst eintragen.
Nachhaltig gegen Fast Fashion, Fast Food und Wegwerfkonsum
So will Greenpeace auch auf dieser Ebene einen Gegenentwurf inmitten von Energie- und Klimakrise anbieten, weg von Fast Fashion, Fast Food und Wegwerfkonsum. Die Landkarte mit dem etwas sperrigen Namen „ReUse Revolution Map“ soll Orientierung und Inspiration gleichzeitig sein. Nämlich dabei, herauszufinden, wo und wie durch das eigene Konsumverhalten die Lebensdauer von Produkten verlängert werden und somit ein Schritt gegen die Wegwerfkultur gesetzt werden kann.
„Täglich werden tonnenschwere Verpackungsberge, kurzlebige Elektrogeräte oder unverkaufte Kleidung verbrannt oder auf Mülldeponien im Globalen Süden gekippt. Von der Herstellung bis zur Entsorgung vergehen oft nur wenige Wochen“, so Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace. „Zurück bleiben klimaschädliche Emissionen, gefährliche Chemikalien in der Umwelt und Müllberge. Die wichtigen Vorgaben für eine entschleunigte und klimafitte Kreislaufwirtschaft müssen von der Politik kommen. In manchen Bereichen kann aber jede:r einzelne für sich und als Signal an Unternehmen, umweltfreundliche Konsumalternativen wählen. Unsere ReUse Map soll Bürger:innen dabei unterstützen.“
70 Prozent des Plastikmülls in Österreichs werden verbrannt
Greenpeace zufolge fallen In Österreich jedes Jahr etwa eine Million Tonnen Plastikmüll an, von denen nach wie vor mehr als 70 Prozent verbrannt werden. Laut Schätzung der Umweltschutzorganisation wurden in Österreich 2021 4,6 Millionen Kilogramm neuwertige Kleidung und Schuhe vernichtet, unzählige Stücke liegen zudem unbenutzt in den Kleiderschränken. Erst vor kurzem hat Greenpeace mit einem Mahnmal darauf aufmerksam gemacht.
Mit der ReUse Revolution Map will Greenpeace nun Alternativen zum Kauf neuer Ware aufzeigen. „Auf der interaktiven Karte können Unverpackt-Läden, Second-Hand-Geschäfte sowie Orte zum Tauschen und Reparieren von Kleidung oder Spenden von Lebensmitteln in Österreich gefunden und auch selbst eingetragen werden“, erklärt Panhuber. „Weniger kaufen, Produkte lange nutzen, teilen, reparieren und wiederverwenden ist die umweltfreundlichste Wahl.”
Politik und Konzerne sind am Zug
Nach wie vor wird nur ein Bruchteil unseres Mülls recycelt - bei Plastik sind es etwa 26 Prozent. Der Rest wird verbrannt oder eben auf Deponien in Länder des Globalen Südens abgeschoben. Der größte Hebel liege laut Greenpeace bei der Politik, die Bundesregierung müsse die Konzerne viel stärker zu Klimaschutz in der Produktion verpflichten und umweltfreundliche Produkte fördern.