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1:0 für Windkraft in Spanien: Sie löst die Atomkraft als führende Energiequelle ab

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Von: Sophie Marie Unger

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Windkraftwerke in Spanien auf einem Feld während des Sonnenuntergangs.
Windkraft in Spanien hat‘s echt drauf - nun löst sie sogar die Kernenergie ab. © Gerard Moral Casanovas/APA Picturedesk

In Spanien decken erneuerbare Energien zunehmend den Gesamtbedarf an Strom ab. Ende 2021 ist klar: Windkraft gewinnt gegen Atomkraft und wird zur führenden Energiequelle des Landes.

Aus Wind werde Strom: Das ist Spaniens derzeitiger Leitsatz, wenn es um erneuerbare Energien geht. Denn in den vergangenen Jahren ist der Anteil der Windenergie an der gesamten Energieerzeugung kontinuierlich gestiegen. Er macht in diesem Jahr rund ein Viertel aus. Damit hat Windenergie die Atomkraft als führende Energiequelle überholt. Der Anteil der erneuerbaren Energien in ihrer Gesamtheit ist mit 47,3 Prozent so hoch wie nie zuvor und liegt deutlich über dem Wert des Vorjahren von 43,6 Prozent.

Genau Daten und Fakten zur Windenergie

Laut dem nationalen Übertragungsnetzbetreiber Red Eléctrica de Espana wurden bis Anfang Dezember 2021 64.053 GWh (Gigawattstunde) durch Windkraftanlagen erzeugt. Im Vergleich dazu konnte Kernenergie lediglich 56.343 GWh hervorbringen. Und die Nachricht wird noch besser, denn die Hälfte der Atomkraftwerke wird aufgrund der guten Windstrom-Performance für den Rest des Jahres abgeschaltet.

Erneuerbare Energien erst seit Kurzem wieder im Aufwind

Erneuerbare Energien haben in Spanien zwischenzeitlich einen heftigen Dämpfer bekommen. Denn bereits vor 8 Jahren haben sie die Kernkraft überholt, danach wurde aber wieder vermehrt auf Letzteres gesetzt. Hinsichtlich der extremen Wetterereignisse - vor allem der Hitzeperioden - hat man dann doch auf ein anderes Pferd gesetzt und in Windkraft investiert.

Was genau wurde windtechnisch verändert?

2019 war für die spanische Regierung das Jahr des Umdenken. Der Windkraftverband AEE und das Industrieministerium haben sich damals für die Modernisierung bestehender Parks und den Ausbau der Offshore-Windenergie sowie logistische Verbesserungen eingesetzt. Auch die Klimapolitik der Europäischen Union gab dem Vorhaben der Regierung Rückenwind. Ein Problem war auch, dass Katalonien von den Entwicklungen der Zentralregierung zunächst abgekoppelt war. Lange Zeit wurden weder neue Photovoltaik- noch Windanlagen entwickelt bzw. genehmigt. 2019 hat die katalanische Regierung einen Richtungswechsel bekanntgegeben und die Förderung von PV- und Windanlagen beschlossen. 

Firmen überlegen sich zudem Innovatives

Um die Akzeptanz bei der Bevölkerung zu stärken, hat sich die spanische Firma von Ingenieur David Yáñez etwas Neues überlegt. Denn beliebt sind die gigantischen Anlagen mit ihren rotierenden Propellern nicht unbedingt- vor allem jene, die in der Nähe wohnen, verfluchen die Dinger regelrecht. Sie fürchten die Auswirkungen wie den Schattenwurf, Schallemissionen und die Bedrohung der Vogelwelt. Die Firma kann dies allerdings verhindern, indem kein Rad, sondern ein Pendel benutzt wird. Da das System auch kein Getriebe oder andere mechanische Teile enthält, kann es relativ billig hergestellt werden und verzeichnet eine längere Lebensdauer.

Die Klimakrise macht erfinderisch - auch diese Innovationen haben‘s echt drauf.

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