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Alternative zu Google: Die Suchmaschine Good unterstützt soziale und nachhaltige Projekte

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Von: Sophie Marie Unger

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Suchmaschine Gexsi ist besser sozialer und nachhaltiger als Google.
Gexsi ist eine non-profit Suchmaschine, die soziale und nachhaltige Projekte unterstützt. © Instagram

Google ist user:innenfreundlich und bequem, aber nicht unbedingt sozial und nachhaltig. Die Suchmaschine Good hingegen derartige Projekte in Österreich.

Die Berliner Suchmaschine Good, die früher Global Exchange for Social Investment (Gexsi) hieß, nutzt dieselbe Technologie, mit der auch Google arbeitet. Nur, dass viel weniger Kapitalismus-Gedanke dahintersteckt und soziale, ökologische Herausforderungen im Mittelpunkt stehen. Wie bei jeder Suchmaschine bleibt das Modell des Anzeigengeschäfts gleich. Das Kapital, das die Anzeigen generieren, wird in innovative Sozialunternehmen gesteckt.

Was genau bedeutet das?

Good ist somit eine digitale NGO, also eine Non-Profit-Organisation. Ziel ist es, innovative Ideen durch finanzielle Unterstützung auf den Weg zu bringen. Wir leben nämlich in einer Welt, in der das nicht mehr ganz so einfach ist. Denn Stiftungen und andere gemeinnützige Träger können Sozialunternehmen oftmals aus rechtlichen Gründen nicht unterstützen. Banken fehlt meist die entsprechende Sicherheit und Risikokapitalgeber erwarten höhere Renditen als Sozialunternehmen bieten können. Deshalb bleiben viele gesellschaftlich relevanten Ideen auf der Strecken. Gegen das will Good gezielt vorgehen.

Wie macht Gexsi das?

Good ist rechtlich so verankert, dass Einnahmen des Anzeigengeschäfts durch Suchmaschinen auch Organisationen unterstützen können, die nicht in die klassischen Kategorien passen. Die Unterstützung wird dann an das Unternehmen angepasst - so, wie es eben gerade passt. Das können Spenden oder Investments sein, oder aber die Finanzierung von Medienleistungen. Als Social Business, dessen Geschäftsanteile vollständig bei der Good Impact Foundation liegen, bleiben Gewinne zu 100 Prozent in einem gemeinnützigen Rahmen.

Welche Projekte werden unterstützt?

Good orientiert sich bei der Auswahl der Projekte, die unterstützt werden sollen, an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Diese „Global Goals“ decken die gesamte Bandbreite der Themen ab, die für eine lebenswerte Zukunft unmittelbar relevant sind. Die Projekte sollten daher in einer der fünf runtergebrochenen Kategorien zu Hause sein: „Die Schwachen stärken“, „ein faires Miteinander“, „gute Lebensbedingungen für alle“, „Schutz unseres Planeten“ oder „Achtsamer Umgang mit Ressourcen“.

Und was passiert mit unseren Daten?

Böse Zungen behaupten ja, dass das eigentliche Geschäftsmodell von Google auf Datenhandel basiert und weiterführend zum Überwachungskapitalismus führt. Und manche munkeln ja auch, dass da richtig sensible Daten der Nutzer:innen im Umlauf sind. Good ist der Überzeugung, dass die Daten alleine den Nutzer:innen gehören. Privatsphäre und Sicherheit der Daten sind daher essenziell. Die gesuchten Internetseiten werden bei Good über die Autovervollständigungsfunktion direkt angesteuert. Immer wenn du diese Funktion nutzt, überspringst du die eigentliche Internetsuche und reduzierst so deinen digitalen Fußabdruck.

Was ist mit den stromfressenden Serverzentren?

Klar ist aber: Google und seine Dienste, wie Maps, YouTube oder Drive, verbrauchen Energie. Insgesamt rund 5,7 Terawattstunden pro Jahr. Natürlich geht es auch bei Good nicht ohne Strom. Trotzdem versucht man, auch hinsichtlich Energie einen Wandel herbeizuführen und hat sich folgenden Punkten verschrieben: Die Webseiten werden zu 100 Prozent CO2-frei gehostet, anfallende Bankkonto werden bei der Triodos Bank - eine der führenden Nachhaltigkeitsbanken Europas eröffnet und geführt, es werden Coworking- und Shared-Offices in Berlin, Freiburg und Wien genutzt, um durch reduzierten Flächenbedarf der Energieverbrauch eingespart wird. Werbematerialien werden klimaneutral und überwiegend auf 100% Recycling Papier gedruckt.

Die Suchmaschine ist auch in Österreich verfügbar

Die Suchmaschine ist auch auf Österreich fokussiert - sprich: generierte Einnahmen werden auch in soziale und nachhaltige österreichische Projekte investiert. Eines davon ist bspw. das Wiener Projekt Discovering Hands, eine gemeinnützige Organisation, die durch sehbehinderte Menschen die Brustkrebsfrüherkennung verbessert.

Ein Schwerpunkt von Discovering Hands in Österreich ist die Zusammenarbeit mit Firmen. Die Idee ist, dass die sehbehinderten Untersucherinnen vor Ort Frauen darin schulen, selbst Anzeichen für eine mögliche Erkrankung zu erkennen. Aufgrund des neuen Österreich-Standorts kannst du derzeit sogar mitbestimmen, welches Projekt als nächstes unterstützt werden soll. Das Voting läuft noch bis 10.4 und enthält Projekte wie „Flüchtlinge Willkommen“ oder „Die Fairmittlerei“. Wer also eine Alternative zu Google sucht, ist hier gut aufgehoben.

Suchst du noch nach einer umweltfreundlichen Alternative zu Amazon, schau doch bei diesem österreichischen Unternehmen vorbei.

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