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Good News: Seit 2000 wurde in Wien um 180 Millionen Liter weniger Sprit getankt

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Von: Christian Kisler

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Montage: ein Mann an einer Tankstelle, ein Tankstutzen in Großaufnahme
In Wien wurde seit 2000 um 180 Millionen Liter weniger Sprit getankt. © Votava/brandstaetter images/Sven Hoppe/dpa/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

Wer weniger Auto fährt, spart nicht nur Geld, sondern schützt auch die Umwelt. Seit der Jahrtausendwende hat sich viel getan, es wird weniger getankt.

Okay, es ist eine zweischneidige Sache. Denn so groß die Freude ist, dass in Wien seit dem Jahr 2000 rund 180 Millionen Liter weniger Sprit getankt und somit 420.000 Tonnen CO2 gespart werden konnten, der Blick in die anderen acht Bundesländer ist getrübt. Denn überall außerhalb der Bundeshauptstadt wurden im selben Zeitraum 190 Millionen Liter MEHR getankt. Zwar haben sich Wiens Autofahrer:innen in Anbetracht der aktuellen Spritpreise mehr als 300 Millionen Euro pro Jahr gespart. Dafür wurde im Rest Österreichs nicht nur Geld verpulvert, viel schlimmer noch, auf den Straßen wurde wesentlich mehr Dreck in die Luft geblasen.

Autos sind teuer und klimaschädlich

„Ein Verkehrssystem, das aufs Auto fokussiert, ist teuer und klimaschädlich“, erklärt Lina Mosshammer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). „Wien hat bereits im vergangenen Jahrhundert einen anderen Weg eingeschlagen und auf den Ausbau und die Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs gesetzt. Davon profitiert heute die Bevölkerung durch niedrigere Kosten und bessere Luft.“

Natürlich hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten technisch viel getan. PKW verbrauchen weniger Treibstoff, Benziner rund zwei Liter pro 100 Kilometer, Diesel-Autos ein bisschen mehr als einen halben Liter. Das alleine ist nicht anders als im übrigen Österreich. „Den großen Unterschied zu den anderen Bundesländern macht, dass die Wiener Haushalte heute weniger Kilometer mit dem Auto fahren als noch vor 20 Jahren“, so Mosshammer. Soll heißen: In den anderen acht Bundesländer sind rund 10.000 Millionen Kilometer mehr mit dem Auto gefahren worden als im Jahr 2000, in Wien waren es rund 900 Millionen Kilometer weniger.

Öffis und Räder statt Autos sind Teil der Lösung

Ganz allein an den Öffis liegt es nicht, dass man in Wien weniger mit dem Auto unterwegs ist als noch vor rund 20 Jahren. „Dadurch, dass die Wiener:innen heute weniger mit dem Auto fahren als vor 20 Jahren und stattdessen mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad und zu Fuß mobil sind, ersparen sie sich gerade in Zeiten wie diesen viel Geld und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, weiß Mosshammer. „Umso wichtiger ist es, diesen Weg verstärkt fortzusetzen, mit mehr Öffis und mehr Platz für den Radverkehr.“ Luft nach oben ist immer, auch wenn die Zahl der radfahrenden Menschen in Wien stets zunimmt. Der viel beschworene Rad-Highway durch die Bundeshauptstadt ist da ein Schritt in die richtige Richtung.

Auch die Novelle der Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass Radfahren und Zufußgehen sicherer und attraktiver wird. Und die betrifft ja nicht nur Wien, sondern auch die anderen Bundesländer. Dort sollte zunehmend auf das Klimaticket gesetzt werden. Das erfreut sich eh ziemlicher Beliebtheit, vor allem für Pendler:innen kann es ein Anreiz sein. Im besten Fall kannst du dir bis zu 3.700 Euro sparen, wenn du für deinen Weg in deine Ausbildungsstätte oder zu deinem Job mit der Bahn statt mit dem Auto fährst. Es wird tatsächlich immer leichter gemacht, auf eine Benzinschleuder zu verzichten. Und ist es nicht im Interesse der Umwelt, dann in dem deines Geldbörsels.

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