Der U-Bahn-Ausbau erspart Wien 1,3 Millionen Minuten Fahrzeit - täglich

Der U-Bahn-Ausbau dauert noch ein paar Jahre, dann aber werden wir nicht nur einfacher von A nach B kommen, sondern uns auch jede Menge Zeit sparen.
Soll in einer Großstadt mit knapp zwei Millionen Einwohner:innen etwas in großem Stil verändert werden, benötigt man einen lagen Atem. Bis in Wien der Bau der im U-Bahn-Fahrplan seit Jahrzehnten fehlenden U5 endlich fertiggestellt ist, dauert es noch ein Weilchen. Der erste Abschnitt zum Frankhplatz im 9. Bezirk soll 2026 abgeschlossen sein, die Verlängerung bis nach Hernals im 17. überhaupt erst zwischen 2032 und 2035. Uff.
Damit zusammenhängend die Verlängerung der U2: Bis sie bis zum Matzleinsdorfer Platz im 5. fahren wird, muss man sich bis 2028 gedulden, bis es bis zum Wienerberg im 10. gehen wird, auch irgendwann bis zwischen 2032 und 2035. Wie gesagt, bei Großprojekten dieser Art muss man weit vorausdenken. Umgekehrt kann in diesem Zeitraum viel passieren. Zum Beginn der ersten Arbeiten hat auch niemand mit Pandemie, Inflation und Krieg in Europa gerechnet.
Mit dem Öffi-Ausbau sparen wir uns alljährlich 905 Jahre
Jedenfalls werden die Wege in Wien bedeutend einfacher und schneller zurückzulegen sein. Vor allem die Fahrt in den 17. Bezirk gleicht heute immer einer Weltreise. Vom Ausbau werden wir jedenfalls auch als Fahrgäste profitieren, werden wir doch jede Menge Zeit sparen. In Summe ersparen wir uns alle zusammen, so wir entlang der neuen U-Bahn-Stationen unterwegs sind, täglich 1,3 Millionen Minuten an Fahrzeit - das sind alljährlich 905 Jahre. Das besagt jedenfalls eine neue Studie des Österreichischen Instituts für Raumplanung (ÖIR).
Im Zuge dessen hat man gleich auch ein paar andere Zahlen erhoben. Durch den Ausbau des U-Bahn-Netzes werden voraussichtlich mehr Auto-Fahrer:innen auf Öffis umsatteln. Gut für die Umwelt: Dadurch verbrennen die Fahrzeuge pro Jahr rund 2,4 Millionen Liter Benzin und Diesel weniger. Umgerechnet sind das etwa 15.000 Badewannen oder ein olympisches Schwimmbecken gefüllt mit fossilem Treibstoff. Das bedeutet natürlich auch weniger CO2.
Mit der U5 bis du in elf Minuten vom Elterleinplatz am Karlsplatz
„Der U-Bahn-Ausbau ist ein kraftvoller Schutz für unser Klima“, erklärt Öffi- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ). „Ein noch attraktiveres Öffi-Netz bringt allen Wiener:innen Netto-Ersparnisse bei Zeit, Nerven und Sprit. Auch wer die U-Bahn bereits nutzt, wird zukünftig noch besser und schneller in der Stadt unterwegs sein.“
Aufgrund des U-Bahn-Ausbaus bekommt jede vierte Öffi-Fahrt in Wien einen kleinen Turbo, bis zu zwanzig Minuten in eine Fahrtrichtung. Mit der U5 etwa kommst du in Zukunft elf Minuten vom Elterleinplatz zum Karlsplatz - halt erst in rund zehn Jahren, aber immerhin. Aber gut Ding braucht Weile, wie es so schön heißt.
Im Moment benötigst du für diese Strecke noch rund 23 Minuten. Fährst du mit dem Auto, brauchst du für denselben Weg auch im Jahre 2035 zwischen 20 und 30 Minuten, die Suche nach einem Parkplatz nicht einberechnet. Auch wenn der Ausbau dauert, das wird bestimmt eine feine Sache, glaube ich.
Bist du jetzt schon mit den Öffis unterwegs, erkennst an diesen Hinweisen, ob sie klimatisiert sind oder nicht.