Schluss mit Kurzstrecken per Auto: Verkehrsclub Österreich plädiert zum spritsparenden Fahren
Die Treibstoffkosten sind ohnehin schon sehr hoch. Der Verkehrsclubs Österreich empfiehlt daher auf Kurzstrecken mit dem Auto zu verzichten.
Aufgrund des russischen Angriffkriegs in der Ukraine werden die Spritpreise immer teurer - so auch in Österreich. Deshalb heißt es für viele Menschen derzeit: Sparen, wo es nur geht. Das betrifft auch das hierzulande so beliebte Autofahren. Wenn es um Expertise im Bereich zukunftsorientierter Mobilität geht, gibt es kaum einen besseren Verein als den Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mit Sitz in Wien. Anhand des Beispiels der Steiermark hat sich der VCÖ ganz genau angesehen, wo sich viele Menschen in Österreich einiges an Geld sparen könnten.
Fast die Hälfte der Autofahrten kürzer als fünf Kilometer
Pro Woche gibt es derzeit mehr als vier Millionen kurze Autofahrten - alleine in der Steiermark. Rechnet man diesen Wert auf ganz Österreich hoch, kommen wir auf wöchentlich mehr als 28,5 Millionen kurze Autofahrten. Die Rede ist hier von Fahrtstrecken, die kürzer als fünf Kilometer sind. In der Steiermark gibt es sogar 500.000 Autofahrten pro Woche, die kürzer als einen (!) Kilometer sind, teilt der Verkehrsclub Österreich in einer Presseaussendung mit.
Nun wirst du dir vielleicht denken: Gut, dafür gibt es auch sicherlich ganz viele Autofahrerinnen und Autofahrer, die ihr Fahrzeug dementgegen rein für längere Strecken nutzen. Damit liegst du leider falsch, denn der Anteil kurzer Autofahrten ist sechseinhalb Mal so hoch wie der Anteil der Fahrten über 50 Kilometer. Warum das so problematisch ist? Am ersten Kilometer verbraucht ein Auto nämlich durchschnittlich dreimal so viel Sprit wie im Gesamtdurchschnitt. Auf Kurzstrecken sei der Spritverbrauch also besonders hoch, heißt es vom VCÖ.
VCÖ: Weniger Kurzfahrten mit Auto sparen Geld
Bei Kurzstrecken mit dem Auto wird also überdurchschnittlich viel Sprit verbraucht und damit von den Menschen in Österreich überdurchschnittlich viel Geld ausgegeben. Hier besteht also großes Einsparungspotenzial. Doch wie erkennt man bei sich selbst, ob und wie sehr dieses Potenzial vorhanden ist? Dazu empfehlt der Verkehrsclub Österreich ein Mobilitätstagebuch. Einfach ein paar Wochen lang die täglich mit dem Auto zurückgelegten Wege notieren. Wie viele Kilometer bin ich gerade gefahren? Was war der Zweck meiner Autofahrt?
Und am wichtigsten bei der ganzen Sache: Bewusste Entscheidungen, für welche Fahrten du ins Auto steigst und für welche nicht, sind nicht nur gesund für deine Brieftasche, sondern auch für die Umwelt und deinen Körper selbst. So ersparst du der Natur zumindest ein paar der ohnehin schon viel zu vielen Schadstoffe - und besonders bei maximal fünf Kilometer langen Strecken sollte der Griff zum Fahrrad zumindest in drei der vier Jahreszeiten kein Problem sein. In der Steiermark wären die Voraussetzungen dafür perfekt: 75 Prozent der dortigen Haushalte besitzen nämlich zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad, so der VCÖ.
Der Autoverkehr in Städten gilt ohnehin als gesundheitsschädlich - er kann aber auch vom Problem zur Lösung deiner Gesundheit werden.
Anmerkung: Dieser Artikel wurde am 30. Mai 2022 veröffentlicht.