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Viele Wald- und Wiesenvögel in Österreich drohen bald auszusterben

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Von: Christian Kisler

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Bilder von Grauammern
Viele Wald- und Wiesenvögel sind am Aussterben, besonders hart hat es die Grauammer getroffen. © John Hawkins/FLPA/Patrick Pleul/dpa/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

In den letzten 20 Jahren sind 40 Prozent der Wald- und Wiesenvogelarten ausgestorben. Auch wenn sich die Kurve abflacht, schaut es nicht gut aus.

Es sind ja eigentlich nur nüchterne Daten, die von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich in ihrem Farmland Bird Index veröffentlicht haben. Das ganze Drama, wie sich die Klimakrise, wie sich das Zubetonieren des Landes auf die Natur auswirken, ist in ein paar Zahlen festgehalten. Die Vogelbestände der Agrarlandschaften, also quasi die Anzahl der Wald- und Wiesenvögel, werden seit 2007 im Rahmen eines EU-Programms regelmäßig erhoben. Und es schaut nicht gut, gehen die Zahlen doch immer weiter zurück.

Die Zahlen des Farmland Bird Index reichen noch weiter zurück. BirdLife Österreich zufolge sind 40 Prozent der Vögel seit 1998 von Feldern und Wiesen in Österreich verschwunden. Dabei zeigen drei Viertel der untersuchten heimischen Brutvögel einen negativen Bestandstrend, was nichts anderes bedeutet, als dass es immer weniger werden. Besonders heftig sind Zahlen bei der Grauammer: Ihr Bestand ist um 94 Prozent eingebrochen. Insgesamt sind 75 Prozent der Vogelarten rückläufig.

Die Grauammer hat es besonders hart getroffen

Die Grauammer ist eine jener Arten, die es also besonders hart getroffen hat. Der kleine Vogel mit der unauffälligen Erscheinung, grau und braun gestrichelt, benötigt wie so viele Arten Brachflächen, um überleben zu können. Das sind Felder, die entweder vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden.

Dass die Vögel der Reihe nach verschwinden, lässt sich an mehreren Dingen festmachen. An erster Stelle wegen intensiver Landwirtschaft, dem damit einhergehenden Verlust von Brachflächen und dem massiven Einsatz von Pestiziden. Erst im März wurden von der EU Brachen, die bis dahin der Artenvielfalt gewidmet waren, für die landwirtschaftliche Nutzung freigegeben. So wird das Aussterben weiter voranschreiten und Vogelgesang endgültig verstummen. Die Folgen sind nicht absehbar, ist das natürliche Gleichgewicht doch ohnehin sehr empfindlich.

Es gibt aber auch Erfolgsmeldungen: Das österreichische Wappentier, der Seeadler, gilt nicht mehr als ausgestorben.

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