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5 Bedrohungen, denen Wale ständig ausgesetzt sind

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Von: Johannes Pressler

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Ein Belugawal befindet sich im Netz, zuvor stehen mehrere Menschen.
Für den Belugawal in der Seine kam leider jede Hilfe zu spät. © Jean-Francois Monier/AFP/APA-PictureDesk

Der Todesfall des Belugawals, der sich in Frankreich verirrt hatte, ist ein weiterer Beweis dafür, welchen Gefahren die Säugetiere ausgesetzt sind.

Es ist eine Nachricht, die weltweit für viel Trauer sorgt. Der Belugawal, der sich in die Seine in Frankreich verirrt hatte, ist während des Transports mit einem Kühllastwagen verstorben. Zuvor war das vier Meter lange und 800 Kilogramm schwere Säugetier in einer Schleuse eingesperrt und musste mit einer aufwendigen Rettungsaktion von den französischen Behörden befreit werden. Das alles brachte nichts, der Belugawal musste nun eingeschläfert werden.

Laut Angaben der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd soll der Wal schwere Verdauungsprobleme gehabt haben und habe nicht mehr gefressen. Wohl ein Ergebnis der sich verändernden Umwelt, die es Meerestieren wie dem Wal immer schwieriger macht, gesund und sicher zu leben. Tier- und Umweltschutzorganisationen wie Whale and Dolphin Conservation (WDC) und der WWF setzen sich schon seit längerer Zeit mit den Bedrohungen für Wale, Delphine und Co auseinander. Hier sind fünf der gefährlichsten:

1. Klimakrise

Wenn wir über die Umwelt und die sich in ihr befindenden Lebewesen sprechen, führt kein Weg an der vom Menschen gemachten Klimakrise vorbei. So auch bei Walen. Die steigenden Temperaturen sind den Säugetieren hier ein großer Dorn im Auge. Sie zwingen die Wale nämlich dazu, ihre Gewohnheiten zu ändern. Der Haken an der Sache: Das Klima ändert sich mittlerweile so schnell, dass manche Walarten dazu gar nicht mehr in der Lage sind.

2. Fischerei

Apropos vom Menschen gemacht: Darum geht es auch bei der Fischerei, die für Wale gleich aus mehreren Gründen ein Problem darstellt. Auf der einen Seite nehmen die Menschen den Walen teilweise ihre Nahrung weg, auf der anderen Seite führen umweltschädliche Fischereipraktiken zur Zerstörung wichtiger Lebensräume der Säugetiere. Überfischung gibt es dann, wenn in einem Gewässer mehr Fische gefangen werden als durch natürliche Vermehrung nachwachsen oder zuwandern. 2018 waren in Europa fast die Hälfte der Fischbestände überfischt.

3. Meeresverschmutzung

Umweltschädliche Fischereiformen führen meist auch zur Verschmutzung der Gewässer. Dauernd geraten industrielle Chemikalien und Abwässer in die Meere. Die dauerhafte Verschmutzung durch Öl, Plastik und chemische Schadstoffe treibt die Wale weltweit an ihre Grenzen. Und dann gibt es auch immer wieder Ölkatastrophen. Wie jene der Deepwater Horizon, einer Bohrplattform für Erdöl im Golf von Mexiko. Aufgrund eines Blowouts kam es auch 2010 zur sogenannten Ölpest im Golf von Mexiko. 87 Tage lang liefen knapp 800 Millionen Liter Öl ins Meer.

4. Lärm

Wale sind bekannt für ihren guten Gehörsinn. Dieser ist für sie sowohl bei Nahrungssuche und Orientierung als auch beim Sozialverhalten überlebenswichtig. Ein großes Problem: Alle zehn Jahre verdoppelt sich der Lärmpegel in den Meeren. Das betrifft sogar ausgewiesene Schutzgebiete. Wird das Hörvermögen der Wale eingeschränkt, kann das für die Säugetiere schwerwiegende Konsequenzen haben. Der Schalldruck führt bei Walen nämlich regelmäßig zu Verletzungen - und sogar zu Todesfällen. Der verirrte Belugawal in Frankreich wird wohl ebenfalls am Unterwasserlärm gelitten haben.

5. Kollisionen

Lärm ist die eine Sache und hat für Wale vor allem längerfristige Folgen. Bevor sich diese ausprägen, könnte es aber möglicherweise bereits zu spät sein. Und zwar aufgrund der direkten physischen Gefahr, die von Schiffen ausgeht. Diese werden nämlich weltweit immer größer, schneller und mehr. Insbesondere große Wale haben oft keine Chance mehr, den Schiffen auszuweichen. Studien zeigen, dass in manchen Gebieten einer von drei toten Walen Verletzungen aufweist, die in Verbindung zu einem Zusammenstoß mit einem Wasserfahrzeug stehen. Besonders bedroht sind die Wassertiere etwa an der Ostküste der USA.

Ebenso dramatisch ist die Lage der Fische in Österreich. Der Zicksee, südöstlich von Wien, trocknet aus - zahlreiche Fische mussten gerettet werden.

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