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Mit der Weihnachtsbeleuchtung in Wien kannst du 14 Haushalte versorgen

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Von: Christian Kisler

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Montage: Weihnachtsbeleuchtung in der Kärntner Straße und in der Rotenturmstraße
Weihnachtsbeleuchtung verbraucht sehr viel Energie, etwa in der Kärntner Straße oder in der Rotenturmstraße. © Willfried Gredler-Oxenbauer/Mirjam Reither/APA-PictureDesk/BuzzFeed Austria

Schau, wie schön es strahlt! Oder auch nicht: Obwohl Energiesparen angesagt ist, setzen alleine in Wien 30 Einkaufstraßen auf Weihnachtsbeleuchtung.

Es ist so weit: Die Weihnachtsbeleuchtungen sind montiert und erstrahlen ab sofort in hellem Glanz. Klar, die Menschen wollen Weihnachtsstimmung, schon im November, deswegen haben ja auch bereits die ersten Christkindlmärkte geöffnet. Und weil es so schön ist, auch bei niedrigen Temperaturen im Freien zu sitzen, haben auch zahlreiche Schanigärten geöffnet und beheizen diese mit fragwürdigen Heizschwammerl.

Von den 35 Einkaufstraßen, die im Vorjahr auf Weihnachtsbeleuchtung gesetzt haben, sind immer noch 30 dabei. Natürlich will man auch hier sparen. „Durch den verstärkten Einsatz von LED-Lampen und eine verkürzte Leuchtdauer wird der Stromverbrauch reduziert. Doch die Weihnachtsstimmung lassen wir uns nicht nehmen“, sagt Margarete Gumprecht, Handelsobfrau der Wirtschaftskammer Wien, in einer Aussendung fast trotzig. Nach dem Motto: Jetzt erst recht.

14 Haushalte würden ein ganzes Jahr lang auskommen

Zum Vergleich: 2021 waren die Weihnachtsbeleuchtungen rund 660 Stunden in Betrieb, heuer wird die Einschaltzeit auf 364 Stunden reduziert. Das soll einer Ersparnis von fast 45 Prozent entsprechen. Soll heißen: Sie wird kürzer strahlen als bisher, nämlich von 15 bis 22 Uhr, statt wie früher bis 24 Uhr. Jetzt kommt ein großes „Aber“: Verbraucht werden immer noch 49.000 Kilowattstunden. Damit würden 14 Haushalte ein ganzes Jahr lang auskommen.

Nichtsdestotrotz ist die Wirtschaftskammer stolz darauf, dass es nicht nur Änderungen gibt, sondern dass auch weitere Straßen und Märkte beleuchtet werden. So bekommt der neu gestaltete Neue Markt nun auch eine Weihnachtsbeleuchtung. Sechs Bäume leuchten jetzt, dazu kommen 56 sogenannte Sisi-Sterne. Diese sind den Diamanten von Kaiserin Elisabeth nachempfunden. Was daran so weihnachtlich sein soll? Ich weiß es nicht.

Noch mehr Weihnachtsbeleuchtung

Zu den roten Kugeln in der Rotenturmstraße kommen heuer weiße dazu, das Palaisviertel hat den Bereich Tuchlauben erweitert, sodass jetzt auch die Steindlgasse beleuchtet ist. Und die Gegend um Jasomirgottgasse und Goldschmiedgasse ist nach zwei Jahren Pause wieder dabei, und das mit einer Erweiterung um zehn neue Sterne.

In Zeiten, in denen Energie gespart werden soll und manche Leute nicht wissen, ob sie heizen oder Essen kaufen sollen, weil sie sich beides nicht leisten können, wohl das falsche Signal. In diesem Sinne: eine frohe Vorweihnachtszeit.

Noch mehr, das in dir den Weihnachtsgrinch weckt? Bitte sehr, hier sind 13 Gründe, wieso Christkindlmärkte das Schlimmste sind.

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