18 Grad in den Öffis und 7 weitere Maßnahmen, mit denen die Wiener Linien Energie sparen wollen

Um Energie zu sparen, wollen die Wiener Linien Bim, Bus und U-Bahn im Winter nur noch auf 18 Grad heizen. Kein schlechte Idee, aber nicht die einzige.
Die Inflation galoppiert, alles wird teurer, da ist sparen angesagt. Auch bei den Wiener Linien. Schließlich will man ein gutes Vorbild sein und mit Energie sorgsam umgehen. Eingespart werden sollen letztlich rund zehn Prozent des jährlichen Energiebedarfs von Stationen, Werkstätten und Gebäuden der Wiener Linien. Anders ausgedrückt: Mit den neuen Maßnahmen geht man von einer Stromreduktion von rund elf Gigawattstunden pro Jahr aus. Das ist immerhin der jährliche Stromverbrauch von ungefähr 3.000 Vier-Personen Haushalten, also nicht nichts. Aber wie sehen die einzelnen Maßnahmen nun aus?
1. Die Temperatur wird gesenkt
Und zwar um 2 Grad, von 20 auf 18. Hat sein Gutes: nicht mehr Schwitzen in Wintermänteln. Reduziert wird die Temperatur übrigens auch in den Dienststellen. Die entsprechenden Anlagen werden dabei automatisch gesteuert, sie heizen nicht nur im Winter, sie kühlen auch im Sommer.
2. Die Wiener-Linien-Schriftzüge werden ausgeschalten
Keine Sorge, du findest deine Station weiterhin. Denn die blauen Würfel mit dem weißen „U“ leuchten immer noch für dich, ebenso die Leitsysteme.
3. Die Beleuchtung von Kunstwerken wird reduziert
In vielen U-Bahn- und Untergrundstraßenbahn-Stationen gibt es ja auch Kunstwerke, die zum Teil regelmäßig getauscht werden. Sie fallen ebenfalls den Sparmaßmaßnahmen zum Opfer und werden weniger hell beleuchtet.
4. Zeitschalter und LED-Lampen werden installiert
U-Bahnen, Bims und Stationsgebäude werden nach und nach auf LED-Beleuchtung umgerüstet. Das ist übrigens eh schon länger im Gange. Außerdem werden in den Dienstzentren und Büros Zeitschalter eingebaut, sodass, nicht vergessen werden kann, das Licht abzudrehen.
5. Stationsbeleuchtungen und Lüftungsanlagen werden zurückgefahren
Im Dunklen muss niemand stehen, es wird nur nicht mehr gleißend hell sein. Und auch um die Luftversorgung muss niemand bangen, sie werden lediglich optimiert.
6. Alte Heizungen in Büros werden zugunsten von Erdwärme getauscht
Alte Erdgasheizungen in Kundenzentren und Büros werden Stück für Stück getauscht, dafür wird die Nutzung von Erdwärme weiter ausgeweitet. So sollen rund sechs Gigawattstunden eingespart werden, was dem jährlichen Heizenergiebedarf von ungefähr 1.000 Vier-Personen-Haushalten entspricht.
7. Schon jetzt gibt es Solaranlagen auf Dächern von Öffi-Gebäuden
Die Wiener Linien produzieren ihren Solarstrom schon seit 2019 zum Teil selbst. Bis 2025 sollen in Summe Öffi-Gebäude mit etwa 70.000 Quadratmeter Dachfläche in Solarkraftwerke verwandelt werden, weitere sollen folgen.
8. Bremsenergie von U-Bahnen wird in Strom umgewandelt
Das ist wirklich innovativ und wird von den Wiener Linien seit 2018 eingesetzt. Wenn eine U-Bahn in einer Station zum Stehen kommt, setzt sie Bremsenergie frei. Tatsächlich wird ein Großteil dieser Energie verwendet, um andere anfahrende Züge anzutreiben. Aber es geht noch mehr. Diese Energie wird einfach recycelt. Ist gerade kein anderer Zug in der Station, wird die überschüssige Bremsenergie mit einem speziellen Verfahren in das 20kV-Wechselstromnetz der Wiener Linien eingespeist. Damit können dann Rolltreppen, Aufzüge und Beleuchtung in den Stationen mit Strom versorgt werden.