Mit der Suchmaschine „Zuugle“ kommst du mit Öffis zum Bergsport

Wer eine Bergtour plant, muss auch irgendwie dorthin kommen. Das geschieht meist mit dem Auto. Die Suchmaschine „Zuugle“ berechnet die öffentliche Anreise.
Es ist ja eigentlich ein Widerspruch: Du beschließt, einen Ausflug ins Grüne zu wagen, womöglich sogar in die Berge. Wie heißt es so schön: „In die Berg‘ bin i gern, und da g‘freit si mei G‘miat“. Denn neben der sportlichen Herausforderung will man ja auch die Schönheit der Natur genießen, zumindest, solange sie uns noch erhalten ist. Schließlich schmelzen immer mehr Gletscher unwiederbringlich, gleichzeitig geht immer mehr Seen das Wasser aus. Und da rede ich nur von Österreich.
Zug- und Busverbindungen zu finden, extrem mühsam und langwierig
Um aber in die ersehnten Berge zu gelangen und deren Gipfel stürmen zu können, muss man erst einmal hinkommen. Schließlich leben die wenigsten von uns in entlegenen Bergdörfern und haben die Alpen vor der Haustür. Für die An- und Abreise wählen immer noch in Ermangelung von Alternativen die meisten das Auto als Transportmittel - selbst wenn ihnen Umweltschutz ein Anliegen ist. Zug- und Busverbindungen zu vielleicht neuen Routen zu suchen, ist allerdings extrem mühsam und langwierig. Immer die gleichen Wege zu gehen, vielmehr: zu klettern, wird ja auf Dauer auch langweilig.
Das haben auch drei Berg-Begeisterte erkannt und 2020 den Verein „Bahn zum Berg“ ins Leben gerufen. Auf dessen Webseite haben Martin Heppner, Peter Backé und Veronika Schöll die Erfahrungen und Berichte von rund 50 sogenannte Tourenreporter:innen gesammelt. All das ganz klar mit dem Ziel, die öffentliche An- und Abreise zu Bergsport-Aktivitäten zu fördern und die Suche danach zu erleichtern. Nun ist man einen Schritt weitergegangen, immerhin gibt es unzählige weitere Routen und Verbindungen als jene, die die Tourenreprter:innen zusammen getragen haben. Also hat Martin Heppner, Gründer und Initiator der Initiative,„Zuugle“ gegründet, eine Suchmaschine für Bergtouren mit öffentlicher An- und Abreise. Oder ein bisschen anders gesagt: „Zuugle“ ist eine Öffi-Touren-Suchmaschine, die Bergtouren, die bis dato scheinbar nur mit dem Auto erreichbar waren, öffentlich erreichbar macht.
Und so funktioniert das dann in der Praxis: Man gibt das Wunschziel ein, was „Zuugle“ dazu veranlasst, sämtliche vorhandene Touren der großen Bergtourenportale wie Bergfex oder Outdooractive zu durchsuchen. Daraufhin wird die An- und Abreise vom gewählten Heimatbahnhof berechnet, und zwar aus den Fahrplandaten der jeweiligen Öffi-Anbieter. Dabei achtet die Suchmaschine wie andere vergleichbare Dienste, wie etwa Google Maps oder WienMobil darauf, dass du so wenig wie möglich umsteigen musst. Und das Wegstück zum Ausgangspunkt der Tour, das du schließlich zu Fuß zurücklegen musst, wird ebenfalls angezeigt. Stundenlanges Recherchieren nach etwaigen Öffi-Verbindungen, die dann möglicherweise in Rückschlägen enden, weil keine angezeigt werden, fällt also weg.
„Zuugle“ findet zunächst Öffi-Touren für Österreich, Bayern und Südtirol
„Mit ‚Zuugle‘ gehen wir den nächsten Schritt in Richtung Klimaschutz“, erzählt Martin Heppner. „Ab jetzt kann jede:r überall öffi-wandern - oder wie ich zu sagen pflege: überall hin ‚zuuglen‘.“ Abdeckt sind in der ersten reduzierten Version, die gerade erst online gegangen ist, Österreich, Bayern und Südtirol. In weiterer Folge sollen „Zuugle“ zusätzliche Touren hinzugefügt werden, außerdem soll die Schweiz dazukommen. Ermöglicht wurde die Öffi-Berg-Touren-Suchmaschine nicht nur durch eine Förderung des Klimaschutzministeriums, sondern vor allem durch die engagierte Mitarbeit der zahlreichen ehrenamtlichen Vereinsmitglieder. Mögen möglichst viele, die gerne in die Berge gehen, „Zoogle“ nutzen. Umwelt und Klima werden es ihnen danken.