Good News: Impfung gegen Brustkrebs könnte im nächsten Jahrzehnt Realität werden
Eine Impfung gegen Brustkrebs besteht erste Studien am Menschen. Nicht mehr lang und sie wird Teil der Standardbehandlung sein, glaubt eine Forscherin.
Als das Corona-Virus unsere Welt 2020 Kopf stellte, hofften einige, dass es bald eine Impfung gegen den Erreger geben würde. Ein Jahr später war das dann Realität und heute fragen wir uns, ob wir die neue Corona-Impfung gegen Omikron-Varianten brauchen. Impfungen waren in den vergangenen Jahren ein großes Thema. Wir wissen: Sie lehren unser Immunsystem, einen Erreger zu erkennen und zu verhindern, dass er sich ausbreitet.
Aber nicht immer: Beim HER2-Impfstoff ist das anders. Er schult das körpereigene Immunsystem, Brustkrebszellen richtig zu erkennen, und zu zerstören. Er verhindert also nicht, dass ein Tumor entsteht, sondern hilft Brustkrebs zu bekämpfen. Ja richtig gehört. Für die Krankheit, an der eine von acht Frauen erkrankt, wird momentan an einer Impfung geforscht. Erst vor kurzem bestand der Brustkrebs-Impfstoff seine ersten Versuche beim Menschen.

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Impfung gegen Brustkrebs: In Studie überlebten 80 statt 50 Prozent der Frauen
Mit rund 30 Prozent aller Krebsfälle ist Brustkrebs die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland, so schreibt die Krebsgesellschaft. Seit den 1980er Jahren ist die Zahl der Fälle um das Doppelte gestiegen. Etwa 70.000 Diagnosen stellen Ärzt:innen jährlich. Brustkrebs ist zwar die häufigste Krebsart bei Frauen, aber nicht die gefährlichste. Wird er rechtzeitig erkannt und behandelt, sind die meisten Erkrankungen heilbar. Brustkrebsüberlebende, denen die Brust in ihrer Krebsbehandlung abgenommen wurde, fühlen sich dank 3D-Nippel-Tattoos für Brustkrebs-Patientinnen „wieder vollständig“.
Bei der Heilung helfen könnte in Zukunft aber auch eine Impfung gegen Brustkrebs. Wie Seattle Met berichtet, stehen wir vielleicht an der „Schwelle zu einer Brustkrebsimpfung“. Eine der Forscher:innen, die dazu ihren Beitrag leistete, ist Nora Disis von der University of Washington. Sie veröffentlichte mit ihrem Team im November 2022 erste Ergebnisse der Phase-1-Studie eines DNA-Impfstoffs, der auf ein Protein abzielt, das als HER2 bekannt ist und bei etwa 30 Prozent der Brustkrebserkrankungen produziert wird.
In der ersten Studienphase, die gemeinsam mit dem „Fred Hutchinson Cancer Center“ in Seattle realisiert wurde, erhielten 66 Frauen mit metastasiertem Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium eine Spritze und wurden für einen Median von zehn Jahren überwacht. Am Ende der Studie waren 80 Prozent der Teilnehmerinnen noch am Leben. Laut Disis ein kolossaler Erfolg, wenn man bedenke, dass nur die Hälfte der Patientinnen mit Brustkrebs in ähnlichen Stadien nach fünf Jahren überlebe.
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Brustkrebs: Innerhalb des nächsten Jahrzehnts sind Impfstoffe realistisch
Momentan rekrutierten die Forscher:innen schon für Phase zwei. Eine größere, randomisierte, kontrollierte Studie. Wenn sich deren Ergebnisse als ebenso erfolgreich erweisen, „werden wir, denke ich, innerhalb des nächsten Jahrzehnts Impfstoffe als Teil der Standardbehandlung der Krebsbehandlung sehen“, sagt Disis gegenüber Seattle Met.
Es gebe die Krebsimmuntherapie zwar schon seit über einem Jahrhundert (sie gehe auf William B. Coley zurück, der 1891 Bakterien in inoperable Krebsarten injizierte), nun sei man aber „an einem Wendepunkt“. Disis schaut optimistisch in die Zukunft: „Es hat einige Zeit gedauert, die Teile zusammenzusetzen, aber wir haben so viel über Immuntherapie und Viruserkrankungen gelernt, dass es jetzt sehr schnell vom Labor in die Klinik gehen wird.“
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